Filderstadt fördert Kultur auf vielen Ebenen Künstlerische Bildung als Baustein der Stadtgesellschaft

Kulturamtsleiterin Claudia Vöhl. Foto: Horst Rudel/Horst Rudel

Ein Luxusgut ist die Kunst für Filderstadts Kulturamtsleiterin Claudia Vöhl nicht. Sie will mit dem Angebot breite Schichten ansprechen und setzt auf Impulse von außen.

Eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe ist es für Claudia Vöhl, junge Künstlerinnen und Künstler zu fördern. Deshalb ist die Leiterin des Kulturamts in Filderstadt glücklich, dass die junge Kölner Künstlerin Denise Winter vom 12. Februar an im Serigrafie-Museum in Plattenhardt ihre Wände, Räume und Schichten zeigt.

 

„Junge Positionen sind uns wichtig“, sagt Vöhl. Neben den Altmeistern Willi Baumeister, Richard Estes oder Christo gibt der Kurator Johannes Stahl auch Kunstschaffenden ein Forum, die relativ neu auf dem Markt sind. „Als Kommune haben wir die Aufgabe, gerade solchen innovativen Kunstschaffenden ein Forum zu bieten“, sagt Claudia Vöhl. Da sieht die Leiterin des Kulturamts eine Chance für das Serigrafie-Museum, in dem die Stadt Filderstadt Werke aus der Sammlung des Landes Baden-Württemberg zeigt.

Viele Gesichter der Kulturarbeit

Die Kulturarbeit in Filderstadt mit rund 44 000 Einwohnern hat für Vöhl viele Gesichter. „Wichtig ist es uns, schon junge Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern.“ Da bieten die Kunstschule in der Plattenhardter Schulstraße wie auch die Musikschule Filum in Bernhausen aus ihrer Sicht viele Möglichkeiten. „Den Nachwuchs individuell fördern“, ist ihr Ziel. Bemerkenswerte Ausstellungen mit Kunstschaffenden aus der Region bieten die Künstler der Filder, kurz: Küfis, in der Städtischen Galerie in der Bonländer Hauptstraße an. In einem ehemaligen Ladenlokal kuratieren und veranstalten die engagierten Künstlerinnen und Künstler Ausstellungen. „Das Ehrenamt bringt große Fachkenntnis ein, die wir sehr schätzen“, sagt Vöhl. Da wolle das Kulturamt Wege ebnen und Möglichkeiten schaffen. Den Fokus auf Kunst in der Region findet sie gerade in Filderstadt spannend. „Da unterscheiden wir uns von Stuttgart.“

Künstlerische Bildung ist das Ziel

„Kultur ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge.“ Dass Kunst, Musik oder Theater ein schöner Luxus sind, möchte die Kulturamtschefin nicht gelten lassen. Nicht zuletzt gehört die künstlerische Bildung für sie auch dazu. Deshalb ist Vöhl glücklich, „dass Oberbürgermeister Christoph Traub und der Gemeinderat die Kultur auch in schweren Zeiten nie in Frage gestellt haben.“ Dieser Rückhalt ist ihr wichtig.

„Um unseren Horizont zu weiten, vernetzen wir uns in der Region.“ Seit Jahren nimmt die Stadt Filderstadt an den Festivals der Kulturregion Stuttgart teil. Claudia Vöhl und die Kunsthistorikerin Ina Penßler, die das Kulturbüro leitet, genießen die Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden aus ganz Deutschland. Dabei findet Vöhl partizipative Projekte besonders spannend. „Es ist schön, wenn die Künstlerinnen und Künstler mit den Menschen in Kontakt kommen.“

Mitmachen ist auch im Serigrafiemuseum ein großes Thema. Neben einer Schau der wertvollen Exponate aus der Sammlung Domberger gibt es dort auch eine Werkstatt. Kinder und Erwachsene werden da spielerisch in die Kunst des Siebdrucks eingeführt, dürfen ihre eigenen Postkarten mit nach Hause nehmen.

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