Der geplante Seniorenrat könnte als eigenständiger Verein unabhängig von der Stadt handeln. Jetzt müssen sich nur noch Menschen finden, die Verantwortung übernehmen.

Filderstadt - Eigentlich gibt es in Filderstadt schon ein Gremium für die über 60-Jährigen. Es heißt Forum für Ältere. Doch dieses stößt nicht nur auf Wohlgefallen. Weil dort die Verwaltung den Vorsitz inne hat und die Marschrichtung vorgibt. Die SPD-Fraktion hat deshalb schon vor Jahren einen Stadtseniorenrat beantragt, der autonom arbeitet. Dessen Themen also nicht von der Stadt vorgegeben werden.

 

Inzwischen herrscht Einigkeit im Gemeinderat, dass ein solches Gremium gebraucht wird. Am Montag befasste sich der zuständige Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss mit dem Thema. Als Referent hatte die Stadt Roland Sing eingeladen. Der frühere Vorsitzende des Landesseniorenrats sagte: „Der Wunsch nach einem Seniorenrat muss aus der Bürgerschaft kommen. Da muss jemand sagen: Ich will das, ich mach das.“

Interesse noch nicht da

Bisher gab es allerdings das Problem in Filderstadt, dass sich niemand gemeldet hatte, der die Leitung dieses Gremiums übernehmen wollte. „Wie soll man das jetzt angehen?“, fragte deshalb Stadträtin Friedericke Bauer (CDU/FDP). Wenn die Initiative von den Bürgern ausgehen solle, könne die Stadt eigentlich nur zu einem wiederkehrenden Termin einen Raum anbieten, in dem sich Interessierte treffen können.

Man könne auch ein konkretes Treffen zur Gründung des Seniorenrats anbieten, sagte Roland Sing. Der Ausschuss bestimmte schließlich, dass beim nächsten Forum für Ältere am 16. November (um 18 Uhr im Bürgerhaus Plattenhardt) nach Leuten gesucht wird, die Verantwortung übernehmen wollen.

In der Form eines Vereins

Roland Sing schlug als Organisationsform einen Verein vor. „Dann braucht man sieben Leute, um einen Vorstand bilden zu können“, sagte Bürgermeister Andreas Koch. „Das sollte ein ehrenamtliches Gremium sein, das selbst gesteuert ist.“ Dies unterstrich auch Roland Sing. „Dieses muss und darf eigenständig handeln.“ Es solle im Gegensatz zum Forum für Ältere unabhängig von der Stadt sein und die Interessen der Leute, die älter als 60 Jahre sind, vertreten. „Das Ehrenamt verträgt keine Gängelung“, sagte er.

Man müsse dabei bedenken, dass rund zwei Drittel der 60- bis 85-Jährigen nicht pflegebedürftig sind. Es gebe viele Leute, die im Ruhestand sind, und ihre Kenntnisse im Ehrenamt zum Nutzen anderer einsetzen könnten. Es sei wichtig dass von dem Seniorenrat auch Themen bearbeitet werden, die generationenübergreifend interessant sind. Darauf wiesen auch die Vertreter der Fraktionen in der Debatte hin. Sie vertraten teilweise sogar die Meinung, dass auch Jüngere als 60-Jährige ins Gremium aufgenommen werden, falls dies gewünscht würde.