Der Filderstädter Verein Yirabah leistet seit acht Jahren Hilfe in Gambia. Derzeit wird eine Bewässerungsanlage für ein Feld gebaut. Die von Spenden getragene Hilfe trägt dazu bei, dass die Einheimischen in ihrer Heimat bleiben können.

Filderstadt - Die Arbeit des Filderstädter Vereins ist wichtiger denn je. Yirabah Gambia unterstützt in dem afrikanischen Land, das 1400 Einwohner große Dorf Si-Kunda. Dort entsteht derzeit eine Beregnungsanlage für ein Stück Land, das einen Hektar groß ist und den Einheimischen Nahrungsmittel liefert. Das Obst und Gemüse dient nicht nur dem Eigenbedarf, es wird auch in der Nachbarschaft verkauft.

 

Siegried Ester, einer der Mitbegründer des Vereins, ist stolz darauf, dass Yirabah seit acht Jahren Hilfe vor Ort leistet. Er ist sicher, dass diese Unterstützung dazu beiträgt, dass Menschen in ihrer Heimat bleiben und nicht die Flucht antreten. Ester betont das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“, das sich der Verein auf die Fahne geschrieben hat. Darin unterscheide man sich von staatlichen Hilfsorganisationen. „Die fahren auf den Dorfplatz, setzen ein paar Säcke Reis ab und verschwinden wieder.“

Zum Start solarbetriebene Lampen

Yirabah hatte sich gegründet, nachdem die Tochter von Siegfried Ester ihren heutigen Mann, der aus Si-Kunda stammt, beim Studium kennengelernt hatte. Zunächst wurden solarbetriebene Lampen mit Akkus geliefert. Inzwischen gibt es 500 dieser Leuchten vor Ort. „Sie ersetzen jetzt die gesundheitsschädlichen Kerzen und Petroleumlampen“, sagt Ester.

Später wurden Mühlen zur Verarbeitung von Reis und Hirse sowie zur Herstellung von Speiseöl angeschafft. Schließlich errichteten die Dorfbewohner in Eigenregie ein landwirtschaftliches Zentrum und einen Verkaufskiosk mit Kühl- und Gefrierschrank. Insgesamt konnten so zehn Arbeitsplätze geschaffen werden. Ein Traktor, der mit Pflug und Anhänger nach Gambia geschafft wurde, erleichtert seit einigen Jahren die Feldarbeit nicht nur in Si-Kunda, sondern auch in umliegenden Dörfern.

Trinkwasser-Projekt geplant

Ester freut sich insbesondere, dass derzeit das ein Hektar große Gemüsefeld mit einer Tröpfchenbewässerung ausgestattet wird. „Erst kürzlich ist der erforderliche Brunnen gebohrt worden“, sagt Ester. Mit dem Bau der Bewässerung, die mit Solarstrom betrieben wird, habe man eine ortsansässige Firma beauftragt. „Wir wollen schließlich die bereits vorhandenen Strukturen stärken“, sagt der 75-jährige Siegfried Ester. Das nächste Projekt, das in Planung ist, befasst sich mit der Trinkwasserversorgung. Die Wege zu den Brunnen seien sehr weit. Das Ziel sei es, Trinkwasserleitungen zu verlegen, so dass jeder höchstens 70 Meter zum nächsten Wasserhahn hat. Der Wunsch des Vereins Yirabah Gambia ist es, so weiter machen zu können wie bisher. „Die Not ist noch sehr groß, und der Rest der Region blickt neidisch auf unser Musterdorf“, sagt Ester.