Christoph Traub, Oberbürgermeister von Filderstadt, hatte bei einem dienstlichen Termin Kontakt mit einer infizierten Person. Er hat sich deshalb in häusliche Quarantäne begeben.

Filderstadt - Jetzt hat es auch den Filderstädter Oberbürgermeister erwischt. Christoph Traub hat sich Anfang dieser Woche in häusliche Quarantäne begeben. Am Montagmorgen hatte der 50-Jährige von einer Person aus dem Rathaus, mit der er in der Woche zuvor am Donnerstag eine Besprechung hatte, erfahren, dass sie infiziert ist. Mit dieser Person habe er sich etwa 45 Minuten lang unterhalten, wenn auch in einem großen Besprechungsraum und „mit deutlichem Abstand“, wie er klarstellt. Dennoch hat er sich nach Rücksprache mit seinem Hausarzt noch am Montag im Abstrichzentrum an der Messe auf Corona testen lassen und ist danach nach Hause gefahren. In der Folge wurde am Abend kurzfristig eine Sitzung des Verwaltungsausschusses gestrichen.

 

OB Traub ist Kontaktperson 2. Grades

Zunächst hatte Christoph Traub angenommen, dass er als Kontaktperson ersten Grades einzustufen ist. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt allerdings gilt er wegen der eingehaltenen Hygienemaßnahmen während des Treffens mit der infizierten Person nur als sogenannte Kontaktperson 2. Die beiden Stufen unterscheiden sich unter anderem in der Länge der Quarantäne, erklärt er.

Für Christoph Traub gilt nach eigener Aussage: Auch bei einem negativen Testergebnis wird ihm empfohlen, körperliche Veränderungen zu beobachten und soziale Kontakte zu meiden. „Daran werde ich mich strikt halten“, sagt er. Bis zehn Tage nach dem Test werde er daheimbleiben. Sprich: Frühestens nach dem 3. Dezember wird der Verwaltungschef ins Rathaus zurückkehren.

Christoph Traubs Testergebnis steht noch aus. Symptome einer Covid-19-Erkrankung konnte er am späten Dienstagvormittag nicht bei sich feststellen. „Ich fühle mich pudelwohl und kerngesund“, sagt er am Telefon. Entsprechend werde er die Geschäfte so gut es geht von daheim aus weiterführen, außerdem sei der Bürgermeister Jens Theobaldt im Dienst.

Seine ersten Videokonferenzen habe er bereits am Vormittag absolviert. Gestört werde er dabei nicht. „Meine Frau ist im Büro, ich bin im konzentrierten Homeoffice.“ Die Frage, ob sich beispielsweise auch Amtsleiter in Quarantäne befinden, beantwortet Christoph Traub nicht. Er beruft sich auf den Datenschutz. Nur so viel sagt er: Die Verwaltung sei ein Spiegel der Gesellschaft, entsprechend gebe es auch unter den Mitarbeitern Infektionen. Er spricht von Einzelfällen, die Teamtrennung, die man zu Beginn der Pandemie eingeführt habe, damit sich weniger Leute begegnen, habe sich bewährt. Christoph Traub betont: „Als Verwaltung sind wir arbeitsfähig.“

Bürger auf dem Laufenden halten

Allerdings bekennt er: Die Nachricht, möglicherweise infiziert zu sein, macht etwas mit einem. „Wenn man mal selbst betroffen ist, ändert das ein Stück weit die Aufmerksamkeit.“ Auch das Warten auf das Testergebnis sei unangenehm. Die Bürger werde er über seine Facebook- und Instagram-Profile auf dem Laufenden halten. Die Verwaltung werde den Fall außerdem zum Anlass nehmen, Abläufe zu ändern, etwa die Gremienarbeit auf digital umzustellen. Die Absprachen mit dem Ältestenrat liefen bereits. „Daran arbeiten wir, weil wir glauben, dass uns die Pandemie noch deutlich bis ins nächste Jahr begleiten wird.“