Zum 200. Geburtstag des Fahrrads sind in drei Filderstädter Stadtteilen drei nagelneue Fahrräder als Schätze versteckt worden. Wir verraten, wer sie gefunden hat.

Filderstadt - Vor 200 Jahren erregte Karl Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn Aufmerksamkeit. Der badische Erfinder hatte das Ur-Fahrrad erfunden. Am 12. Juni 1817 fuhr er damit von Mannheim nach Schwetzingen. Pedale besaß sein Gefährt mit Holzrahmen nicht. Er musste sich deshalb auf der sieben Kilometer langen Strecke andauernd mit den Beinen abstoßen.

 

Im Gedenken an Drais’ umweltfreundliche Erfindung hat die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) in Filderstadt anlässlich des Geburtstags des Fahrrads drei deutlich komfortablere Räder unter die Leute gebracht. Bei einer Schatzsuche mussten die glücklichen Finder eines Radschlosses das passende Rad ermitteln.

Dreijähriger entdeckt Hinweis am Dorfbrunnen

Am Dienstagnachmittag übergaben Baubürgermeister Reinhard Molt und Filderstadts Fahrradbeauftragter Jürgen Lenz das letzte Rad am Brunnen vor dem Plattenhardter Rathaus an Marc Weiss. Der 34-jähriger Projektleiter für Gebäudeautomation ist durch blanken Zufall zu dem nagelneuen Fahrrad gekommen. „Ich war mit meinem dreijährigen Sohn Noah unterwegs. Er inspiziert bei unseren Spaziergängen immer den malerischen Dorfbrunnen. Auf einmal entdeckten wir im Gebüsch hinter dem Brunnen die Hinweistafel auf die Schatzsuche und gingen für weitere Infos mit dem Smartphone ins Internet“, erzählte Marc Weiss. Dann gab der 34-Jährige im Internet eine Zahlenkombination ein und erhielt im Gegenzug einen Code, mit dem er das Fahrradschloss öffnete. Mit dem Schloss konnte er sich bei der Fahrradübergabe als rechtmäßiger Besitzer identifizieren. Außer dem Rad mit apartem blauem Rahmen mit sieben Gängen und großem Gepäckträger, passend für Einkäufe in der Stadt, erhielt er einen Stoffbeutel mit einer Trinkflasche und Hosenschonern.

Der Fahrradbeauftragte schleicht durch die Nacht

Die Schilder mit den Hinweisen auf den Schatz hatte Jürgen Lenz persönlich versteckt: „Ich bin zwischen Mitternacht und ein Uhr morgens losgezogen. Ich bin ziemlich bekannt und so konnte ich vermeiden, dass mir jemand folgt und beobachtet, was ich mache.“ Der dreijährige Noah Weiss wird noch eine Weile warten müssen, bis er mit Papas Rad fahren kann. Zum Trost hat ihm die AGFK einen kleinen Vorgeschmack mitgegeben: ein Fahrradmalbuch. Mit einem Kindersitz für den Sprössling, sagte der Vater, sei es allerdings nicht getan: Bald brauche ich einen Fahrradanhänger, denn wir bekommen innerhalb der kommenden 14 Tage wieder Nachwuchs.“

Bereits vor einigen Tagen hatten Oberbürgermeister Christoph Traub und der Erste Bürgermeister Andreas Koch die beiden anderen Räder übergeben. Die passenden Schlösser fanden Horst Meier am Gartenhallenbad in Bernhausen und Daniele Merela und Christoph Steuerwald am Marktplatz in Harthausen. Diese hatten von der Aktion in der Zeitung erfahren.

In den vergangenen vier Wochen hat die AGFK in ihren 38 Kommunen und Landkreisen insgesamt 138 Jubiläumsfahrräder verlost. In insgesamt 21 Video-Rätseln, zehn 360-Grad-Videos, bei 61 Schnitzeljagden und mit vier Bilderrätseln bekamen die Schatzsucher Hinweise.