Die Zahl der Rebhühner auf den Fildern soll wieder steigen. Filderstadt beteiligt sich wie andere Kommunen an einem Programm, das für jedes weitere Paar Ökopunkte verleiht.

Filderstadt - Die Zahl der Rebhühner ist auf den Fildern in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. In Filderstadt gibt es nach neuesten Erkenntnissen noch 15 bis 20 Brutpaare. In den Siebziger-Jahren waren es laut Auskunft des Umweltreferats noch dreihundert.

 

Die intensivierte Landwirtschaft hat den Bodenbrütern zugesetzt. Es gibt nur noch wenige Flächen, wo die Vögel zur Ruhe kommen können und ausreichend Nahrung finden. Deshalb sollen jetzt neue Impulse zum Schutz des Rebhuhns gegeben werden. Die Stadt schlägt dabei zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie tut etwas für den Rebhuhnschutz und bekommt dafür auch noch Ökopunkte.

Ausgleich für SMK-Gebäude

Diese Ököpunkte werden angerechnet, wenn irgendwo ein ökologischer Ausgleich für versiegelte Flächen erforderlich wird. Im konkreten Fall will die Firma SMK neue Gebäude bauen. Um die Folgen für die Natur gemäß der gesetzlichen Vorschriften auszugleichen, sollen zusätzliche Flächen für Rebhühner angelegt werden. Damit wird das Rebhuhnschutzprogramm ausgebaut, das es seit 1999 in Filderstadt gibt. Bei dieser Aktion stellen Landwirte Ackerstreifen für die Aussaat von Pflanzen zur Verfügung, die den Rebhühnern besonders nützen. Im Gegenzug bekommen die Bauern einen finanziellen Ausgleich, weil sie auf Produktionsfläche verzichten.

„Die Tendenz dabei geht jedoch nach unten“, sagte die Umweltreferentin Margit Riedinger im Technischen Ausschuss. Deshalb werde man nun zusätzlich das Ökopunkte-Modell anwenden. 20 Prozent dieser Punkte bekomme man schon, sobald man seine Teilnahme erkläre. Die übrigen 80 Prozent werden fällig, wenn der Nachweis erbracht werden kann, dass sich ein neues Brutpaar im Zuge der Aktion angesiedelt hat. Dazu soll nun zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht werden. Später will man dann erneut die Rebhühner zählen. Die spezielle Saatmischung wird vor allem auf städtischen Ackerstreifen und kleinen Zwickeln ausgebracht. Auf 1000 Quadratmetern werden die Samen – unter anderem vom Hafer, Buchweizen, Fenchel, von Kresse und Steinklee – gesät.

„Das ist ausbaufähig“

Bei den Stadträten im Ausschuss kam die neue Initiative zum Schutz des Rebhuhns gut an, zumal auch andere Kommunen auf den Fildern, wie Wolfschlugen, Ostfildern und Neuhausen, daran teilnehmen. „Das ist auf jeden Fall ausbaufähig“, sagte Catherine Kalarrytou (Grüne), deren Fraktion einen entsprechenden Haushaltsantrag gestellt hatte. Robert Hertler (FW) berichtete davon, dass er erst neulich ein Rebhuhnpaar in der Nähe des Flughafens gesehen habe. Er regte sich darüber auf, dass viele Hunde frei über die Felder rennen. „Die Hundehalter müssten massiver angegangen werden“, sagte er.