Zusätzlich zu zwei neuen Kindergärten gibt es in Filderstadt in den nächsten Jahren auch mehr Ganztags- und altersgemischte Gruppen. Der Gemeinderat setzte sich damit über die Verwaltung hinweg.

Filderstadt - Bei der evangelischen Kirchengemeinde in Bonlanden ist man überrascht und erfreut zugleich. „Eigentlich hatten wir nicht damit gerechnet, dass wir zum Zuge kommen“, sagt Pfarrer Andreas Arnold.

 

Man hatte sich damit abgefunden, dass die Erweiterung des Angebots in zwei evangelischen Kindergärten zunächst auf Eis gelegt werden sollte. Die Stadtverwaltung hatte signalisiert, dass es wichtig sei, die Zahl der Kindergärtenplätze hoch zu halten. Schließlich gibt es einen Rechtsanspruch auf diese Betreuung.

Zusätzliche Angebote

Die gewünschte Umwandlung einer Gruppe im Georgskindergarten zur Ganztagsgruppe würde die Zahl der Betreuungsplätze von 25 auf 20 reduzieren. Und die Einrichtung einer altersgemischten Gruppe im Luise-Scheppler-Kindergarten (zusätzliche Aufnahme von sechs Zweijährigen) würde die dortige Gruppe von 25 auf 22 Plätze reduzieren.

Deshalb wollte die Stadtverwaltung diese Veränderungen zurückstellen. Doch die Fraktion der Grünen hatte etwas dagegen. Deren Vorsitzende Catherine Kalarrytou beantragte, dass die Stadt die genannten Veränderungen unterstützen solle. „Das fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagte sie zur Begründung. Neben der Grünen-Fraktion stimmten die SPD sowie drei Stadträte der Freien Wähler und damit eine Mehrheit von 16 Stadträten für den Antrag. Zwei Stadträte enthielten sich der Stimme, elf votierten dagegen. Für die Stadt bedeutet der Beschluss eine zusätzliche jährliche Ausgabe von 20 000 Euro für Personal und einen Zuschuss von 75 800 Euro für die erforderlichen Umbauten in den evangelischen Kindergärten.

Zwei neue Kinderhäuser

Um die steigende Nachfrage nach Kindergartenplätzen zu befriedigen, beschloss der Gemeinderat den Bau von zwei zusätzlichen Kindertagesstätten in Bernhausen. In den beiden Gebäuden sollen jeweils zwei Ganztagsgruppen (je 20 Plätze) und eine Krippe (zehn Plätze) untergebracht werden. Hintergrund ist, dass es schon jetzt in Bernhausen nicht genügend Betreuungsplätze gibt, um den Bedarf in diesem Stadtteil zu decken. Im Mai 2020 könnte die Zahl auf 88 fehlende Plätze steigen. Bis dahin sollen die beiden Gebäude, für die es bisher keinen Standort gibt, stehen.

In der Gemeinderatssitzung wurde auch eine Erhöhung der Kindergartengebühr beschlossen. Sie steigt im Kindergarten um rund 2,5 Prozent und in den Krippen um 2,8 Prozent. Damit kostet ab September pro Monat ein Kindergartenplatz 155 Euro und ein Krippenplatz 365 Euro für das erste Kind einer Familie.