Reinhard Molt hat bei der Wahl in Remshalden einen klaren Sieg errungen. Für Filderstadt gilt es nun, einen Nachfolger für den scheidenden Beigeordneten zu finden.

Filderstadt - Er ist immer noch ganz im Glück. Reinhard Molt war von seinem Erfolg bei der Remshaldener Bürgermeisterwahl selbst überrascht. Mit 72 Prozent der Stimmen ließ er seine vier Mitbewerber weit hinter sich. Der nächstbeste Kandidat Klaus Schäufele erhielt 19,7 Prozent. Trotz aller Freude über seinen Erfolg bedauert Reinhard Molt, dass er Filderstadt verlassen muss. Zum einen seien dort interessante Projekte am Laufen, sagt er und nennt die Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Neuhausen, die Entwicklung des Flächennutzungsplans und des Mobilitätskonzepts. Zum andern habe er im Technischen Rathaus Plattenhardt kompetente und engagierte Mitarbeiter. Molt bedauert außerdem, dass er die Geschäftsführung des Kommunalen Arbeitskreises Filder und den Vorstandssitz bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) aufgeben muss. „Remshalden ist nämlich nicht in der AGFK“, sagt Molt. Aber vielleicht könne er ja bewirken, dass es beitritt.

 

Viele Gratulanten aus Filderstadt

Viele Filderstädter haben Molt zur Wahl gratuliert, darunter auch einige Feuerwehrleute. „Das hat mich besonders gefreut“, sagt der scheidende Baubürgermeister. Bereits am Wahlabend hatte Oberbürgermeister Christoph Traub seinen Technischen Beigeordneten beglückwünscht. Angesichts der oben erwähnten aktuellen Projekte sei der Weggang von Molt ein Verlust für Filderstadt. „Persönlich haben wir ein gutes Verhältnis“, fügt Traub hinzu und verweist darauf, dass Bürgermeister Andreas Koch und er sich die bisherigen Aufgaben von Molt nach dessen Ausscheiden Anfang Juli bis zum Start des Nachfolgers teilen werden. Den Vorsitz des Technischen Ausschusses hatte der OB bereits übernommen, als klar war, dass sich Molt in Remshalden beworben hatte.

Wann die neue Bürgermeisterin oder der neue Bürgermeister vom Gemeinderat gewählt wird, ist noch nicht klar. Die Ausschreibung soll im Gemeinderat am 11. Juni beschlossen werden. Angesichts einer einmonatigen Bewerbungsfrist kann davon ausgegangen werden, dass der Gemeinderat vor der Sommerpause keinen Molt-Nachfolger wählen wird.

Die Kandidatensuche beginnt nun

Klar ist allerdings, dass sich die Fraktionen bereits jetzt nach Kandidaten umsehen werden. Da sich an der Verwaltungsspitze gewöhnlich der Proporz im Gemeinderat abbilden soll und sowohl Traub als auch Koch CDU-Mitglied sind, könnte man von einem Vorschlagsrecht der Freien Wähler oder der SPD ausgehen. Erstere proklamiert laut FW-Vize-Fraktionschef Matthias Weinmann dieses Recht für sich. Schließlich sei ja auch Molt auf ihr Betreiben Bürgermeister geworden.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer will auf ein Vorschlagsrecht nicht beharren. „Wir werden Kandidaten suchen“, sagt Bauer. Er könne sich aber auch vorstellen, dass ein anderer Bewerber von seiner Fraktion gewählt wird, wenn der kompetent sei. Einen entsprechenden Schritt will auch Matthias Weinmann seitens seiner Fraktion im Falle eines SPD- oder Grünen-Kandidaten nicht ausschließen.