Die Filderstädter Vereinsringe und die Sportgemeinschaft haben sich mit den OB-Kandidaten Traub und Dönig-Poppensieker hinter verschlossenen Türen ausgetauscht. Die anderen beiden Bewerber Müller und Schupeck wurden erst gar nicht eingeladen.

Filderstadt - Eigentlich müsste man davon ausgehen, dass die Ziele der Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl möglichst vielen Bürgern bekannt gemacht werden sollen. Öffentlichkeit ist deshalb bei Wahlveranstaltungen angesagt.

 

Anders ist das allerdings, wenn sich die Filderstädter Vereinsringe und die Sportgemeinschaft mit den Bewerbern austauschen wollen. Dann tagt man hinter verschlossenen Türen. Und: ein Teil der Kandidaten wird erst gar nicht eingeladen.

Dönig-Poppensieker wundert sich

Doch der Reihe nach: Die Amtsinhaberin Gabriele Dönig-Poppensieker hatte verschiedene Organisationen – darunter auch die Vereinsringe und die Sportgemeinschaft – um ein Gespräch zur Wahl gebeten. Offenbar wurde dieser Wunsch vom Vorsitzenden der Sportgemeinschaft, Karl Munz als Bitte um ein Einzelgespräch im Kreise der Spoge-Funktionäre verstanden.

Sie habe in einem späteren Gespräch jedoch ausdrücklich gefragt, ob es wieder eine Podiumsdiskussion geben werde, erzählt die Oberbürgermeisterin. „Da hat Herr Munz nur gesagt: Nein – Sie können aber fünf Minuten bei der Hauptversammlung sprechen.“ Sie habe kein Interesse nicht-öffentliche Einzelgespräche zu führen, „die Wähler wollen doch wissen, was die Kandidaten zu sagen haben“, erklärt Dönig-Poppensieker. Im Übrigen könne man den Wunsch nach einem Gespräch auch anders auffassen als Karl Munz. „Die BDS-Gruppen haben daraus eine Podiumsdiskussion gemacht“, sagt die Amtsinhaberin.

Traub an Öffentlichkeit interessiert

Nach der Bitte um ein Gespräch haben Spoge-Chef Karl Munz und der Vertreter der Vereinsringe, Johannes Jauch, auch den Kandidaten Christoph Traub zum Gespräch eingeladen. Der Fraktionsvorsitzende der CDU/FDP sagt, er habe kein Interesse daran gehabt, die Veranstaltung nicht-öffentlich zu machen. „Ich setze doch auf das Bürgergespräch“, sagt er.

Auf die Idee, auch die beiden anderen Kandidaten Walter Schupeck und Georg Müller einzuladen, sind Jauch und Munz offenbar nicht gekommen. Karl Munz würde jedoch beide in den Reihen der Spoge empfangen. „Falls es terminlich klappt“, fügt er hinzu. Johannes Jauch will dazu die anderen Vorsitzenden der Vereinsringe befragen. Er könnte sich aber auch vorstellen, als Chef des Vereinrings Plattenhardt ein extra Gespräch anzubieten – allerdings nur mit Georg Müller. Walter Schupeck, der Mitglied der AfD ist, wolle er nicht empfangen, sagt Jauch, der auch FDP-Stadtverbandsvorsitzender ist.

Keine Kritik von Schupeck

Schupeck zeigt allerdings auch keinen großen Drang, zu den Vereinsringen und zur Spoge zu gehen. „Ich würde schon gern eingeladen“, sagt er, schließlich müsse jedem Kandidat eine faire Chance gegeben werden. „Ich möchte da aber auch nicht groß rumkritisieren“, sagt er aber dann doch noch zu den fehlenden Einladungen von Spoge und Vereinsringen.

Georg Müller zeigt sich dagegen erfreut darüber, dass ihm womöglich eine Chance gegeben wird, sich bei den Vereinen vorzustellen. „Ich will mich ja für die Vereine einsetzen“, sagt der OB-Kandidat. Er werde bei Johannes Jauch und Karl Munz anfragen, ob sich solche Treffen wie mit den Gegenkandidaten organisieren lassen. „Ich habe mit Herrn Munz schon mal ein gutes Gespräch geführt“, sagt er.