Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Zweifel an der vorgelegten Planung meldeten bei der Erörterung am Donnerstag auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) an. „Wir sehen eine eingleisige Lösung für die S-Bahn-Station am Flughafenterminal als schwierig an“, sagte SSB-Chefplaner Volker Christiani. Der unter anderem für die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 6 an den Flughafen verantwortliche Verkehrsexperte forderte eine erneute Debatte im S-21-Lenkungskreis über die bisherigen Bahnpläne: „Auch die Stuttgarter Straßenbahnen würden es begrüßen, wenn sich alle Projektpartner noch einmal an einen Tisch setzen.“ Beim Bau der S-Bahn in der Stadtmitte sei vor Jahrzehnten leider auf eine viergleisige Ausführung verzichtet worden.

 

Diese Entscheidung sei letztlich verantwortlich, dass die Strecke als Engpass für den Nahverkehr gelte. „Ich fände es schlimm, wenn am Flughafen der gleiche Fehler gemacht werden würde wie damals am Hauptbahnhof“, erklärte Volker Christiani. Schon der bei der Bahn für Fahrplan und Infrastruktur im Regionalbereich Südwest zuständige Christian Becker hatte die fehlenden Kapazitäten zwischen Cannstatt und Hauptbahnhof als Auslöser der meisten Verspätungen im S-Bahn-Netz bezeichnet. „Ich bin mit der aktuellen Lage überhaupt nicht zufrieden“, hatte Becker bei der Erörterung erklärt.

Allerdings stellen die Stuttgarter Straßenbahnen dem von Projektgegnern wie der Schutzgemeinschaft Filder immer wieder geforderten Verzicht auf eine direkte Anbindung der Gäubahn an den Flughafen ein schlechtes Zeugnis aus. Ein Regionalbahnhof in Vaihingen schrecke Fahrgäste von der Nutzung der Schiene ab. „Es wäre ein Schildbürgerstreich, die Gäubahn nicht direkt an den Flughafen anzubinden“, stellte Christiani klar. Ein Erfolgsrezept der Stuttgarter Stadtbahn sei, möglichst viele umsteigefreie Verbindungen im Streckennetz geschaffen zu haben.