Bezirksbeiräte fühlen sich außen vorgelassen von der Bahn Information. Somit können auch die Bürger nicht ausreichend informiert werden.

Degerloch - Außen vorgelassen fühlen sich die Bezirksbeiräte, wenn es darum geht, dass die Bahn Information zum Stuttgart 21-Bauabschnitt Fildertunnel liefert. Immerhin gehe es ihnen auch darum, das Wissen an die Bürger weiterzugeben, klagten sie in der vergangenen Bezirksbeiratssitzung. Degerloch soll nicht nur in 223 Metern Tiefe untertunnelt werden. Es ist bisher im Gebiet gegenüber der Tränke auch ein Zwischenangriffspunkt geplant. Das heißt das ein 1350 Meter langer separater Zugangsstollen gegraben wird.

 

Trotz intensiven Nachhakens bei der Bahn, konnte Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold den Lokalpolitikern nichts Neues berichten. „So lange das Plan-änderungsverfahren läuft, wird nichts preisgegeben“, sagte sie. Die Bahn wollte ursprünglich den 9,5 Kilometer langen Tunnel mit der herkömmlichen Spritzbetonweise bauen. Inzwischen hat sie jedoch eine Planänderung beantragt, da der Stollen mit einer großen Tunnelbohrmaschine mit Vortriebstechnik gegraben werden soll. Die Änderung stieß auf großen Widerstand bei Bürgern, Behörden und Verbänden. Sie befürchten geologische Risiken.

Die Bezirksbeiräte sind über das Schweigen der Bahn verärgert. „Das ist doch wieder reine Hinhaltetechnik“, sagte der SPD-Sprecher Klaus-Dieter Kadner. Immerhin komme auf Degerloch nicht nur die Grabung, sondern auch der Bauverkehr zu. Astrid Maurer von den Grünen sagt zudem, sie habe gehört, dass „mit dieser neuen Technik gar kein Zwischenangriff nötig ist“ und wünscht sich dies bestätigt. Bezirkschefin Brigitte Kunath-Scheffold verspricht, dran zu bleiben. „Wir müssen uns aber gedulden. Es ist ganz üblich, dass zu laufenden Verfahren keine Information herausgegeben werden.“ baj