Das Fildorado hat im Jahr 2006 nach einem Umbau neu geöffnet. Jetzt wünscht sich die Geschäftsführung neue Attraktionen. Demnächst soll im Gemeinderat beraten werden, ob ein getrennter Saunaeingang samt Parkplatz vor der Tür gebaut wird.

Bonlanden - Das Positivste vorweg: die Besucherzahlen im Filderstädter Freizeit- und Erlebnisbad entwickeln sich gut. Nach einem leichten Rückgang im Jahr 2011 wird es in diesem Jahr wieder einen deutlichen Zuwachs geben, mehr als 600 000 Besucher werden bis Silvester das Fildorado besucht haben. Geschäftsführer Felix Schneider sieht dies als Bestätigung des Angebots in dem Freizeitbad. In diesem Zusammenhang verweist er auf die Saturday-Night-Sauna, die Poolpartys für Kinder, aber auch auf die neue Möblierung im Bad. Die alten Mallorca-Liegen seien durch Rattan-Möbel ersetzt worden. „Sie bieten jetzt mehr Entspannung“, sagt er.

 

Trotzdem ist für den Geschäftsführer eine weitere Aufwertung des Fildorados Pflicht. „Man muss investieren, wenn es gut läuft“, sagt er. Schließlich werde bei der Konkurrenz auch immer wieder investiert. Das Thermalbad in Beuren, das Mineralbad Leuze und die Mineraltherme Böblingen seien erneuert und erweitert worden. Hinzu komme die Eröffnung eines neuen Erlebnisbades in Fellbach im Herbst 2013. „Das Fildorado war lange allein am Markt, jetzt muss nachgelegt werden“, sagt Schneider. Er denkt dabei vor allem an neue Attraktionen. Bereits sein Vorgänger Wolfgang Hermle hatte entsprechende Überlegungen angestellt und einen Masterplan entwickelt. Der sah unter anderem auch eine Looping-Rutsche vor, die dann jedoch deutlich mehr als eine Million Euro gekostet hätte und deshalb als unwirtschaftlich eingestuft wurde.

Whirlpool gestrichen

Dasselbe Schicksal hat nun den geplanten Whirl-Pool ereilt. Er sollte ursprünglich 380 000 Euro kosten. Der Preis war jedoch nicht zu halten. Untersuchungen ergaben, dass die Statik für das 20 Quadratmeter große Becken nicht ausreichte. „Die Kosten wären unverhältnismäßig hoch gewesen“, sagt Felix Schneider.

Deshalb rückt nun ein weiterer Punkt des Masterplans erneut in den Blickpunkt: der getrennte Saunaeingang in der Nähe des Verwaltungsgebäudes. Der Vorteil für die Badegäste läge auf der Hand: Am Eingang würde der Empfang entlastet. Wartezeiten könnten verkürzt oder aber ganz vermieden werden. Hinzu käme, dass die Umkleidekabinen im Erlebnisbereich ausschließlich für die Schwimmer bereit stünden. Dies würde bei Hochbetrieb für eine Entspannung im Umkleidebereich führen. Außerdem würden im Zuge des Umbaus zusätzliche Saunen geschaffen. Und: direkt vor der Tür des Saunabereichs könnte auf der Wiese zwischen Fildorado und Realschule ein Parkplatz für die Gäste gebaut werden. Der Bebauungsplan ist bereits rechtskräftig.

Neuer Eingang kostet fast drei Millionen Euro

Fraglich ist jedoch, ob die Stadt die erforderlichen drei Millionen Euro aufbringen kann. Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker sagt: „Da ist noch keine Entscheidung gefallen.“ Die Sache müsse gut abgewogen werden. Offenbar spricht sich der Fildorado-Aufsichtsrat aber bereits für die Investition aus. Sie müsste dann nur noch im Gemeinderat abgesegnet werden. Wie zu hören ist, soll sich das Gremium demnächst damit beschäftigen.

Die Stadträte befassten sich auch bei ihrer letzten Sitzung vor der Weihnachtspause mit dem Freizeit- und Erlebnisbad. Auf der Tagesordnung stand der Jahresabschluss für das Jahr 2011. Dieser wurde einstimmig durchgewunken. Die Stadträte nahmen zur Kenntnis, dass das Bad im vergangenen Jahr einen leichten Überschuss von 152 000 Euro erwirtschaftet hat.

Die Besucherzahlen gingen allerdings im Jahr 2011 um 4,2 Prozent auf 592 429 Gäste zurück. Im Erlebnis- und Saunabereich gab es jeweils einen Rückgang um 4,5 Prozent, dafür verzeichnete der Fitnessbereich einen Anstieg von 6,1 Prozent.