Filiale im Leonberger Einkaufszentrum Karstadt im Leo-Center soll dicht machen

Von der Schließung bedroht: die Karstadt-Filiale im Leo-Center Foto: Simon Granville

Erneut steht die Leonberger Filiale des insolventen Kaufhauskonzerns Karstadt auf einer Streichliste. Ob das Aus auch diesmal abgewendet werden kann, ist mehr als fraglich.

Leonberg: Marius Venturini (mv)

Jetzt ist es raus: Die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof im Leo-Center soll im Sommer dicht gemacht werden. Das gab Stefan Denkhaus, Insolvenzverwalter der Kette, am Samstag bekannt. In Baden-Württemberg soll zum 31. August auch die Filiale in Mannheim schließen. Leonberg und Mannheim sind demnach die einzigen beiden Standorte im Land, die nicht fortbestehen sollen. In Stuttgart, Heilbronn, Heidelberg, Ulm, Karlsruhe, Konstanz, Singen, Lörrach, Offenburg und in den beiden Filialen in Freiburg soll es weitergehen. Von 92 Häusern schließt Galeria Karstadt Kaufhof deutschlandweit 16, gehen müssen wohl 1400 von insgesamt 12 800 Beschäftigten.

 

„Schwerer Schlag für Leonberg“, finden Abgeordnete

„Die Schließung der Filiale in Leonberg ist ein schwerer Schlag“, betonen Marc Biadacz, CDU-Bundestagsabgeordneter, und Sabine Kurz, für die Christdemokraten im Landtag, in einer Pressemittelung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „ stehen jetzt vor einer ungewissen Zukunft“. Laut Einschätzung der Gewerkschaft Verdi sind von den Schließungen in Leonberg und Mannheim rund 200 Mitarbeitende betroffen. Verdi hat bereits angekündigt, gemeinsam mit den Betriebsräten für den Erhalt der bedrohten Filialen zu kämpfen.

Die Filiale habe zudem viel Lebensqualität in die Leonberger Innenstadt gebracht, führen Biadacz und Kurz aus. „Wir sind erschüttert, dass sie nun wahrscheinlich schließen muss.“ Dass Galeria/Kaufhof als ein Ankermieter im Leo-Center Wirtschaftsfaktor sowie wichtiger Arbeitgeber in der Stadt ist, gibt der Leonberger CDU-Vorsitzende Oliver Zander zu bedenken. „Die Filiale muss unter allen Umständen erhalten bleiben.“ Hier seien alle Beteiligten gefordert, auch die Wirtschaftsförderung und die Verwaltungsspitze im Leonberger Rathaus. „Karstadt hat ein breites Angebot und liegt mitten im Zentrum, für viele also zu Fuß erreichbar. Dass jetzt schon zum 31. August Schluss sein soll, macht mich fassungslos“, fügt Elke Staubach, die Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion in Leonberg, hinzu.

Leonberger Filiale nicht zum ersten Mal auf einer Streichliste

Bereits vor gut einem Jahr war die Leonberger Filiale auf einer Streichliste aufgetaucht. Das Aus konnte damals aber noch abgewendet werden. Anfang Januar hatte der Warenhauskonzern den dritten Insolvenzantrag in dreieinhalb Jahren gestellt. Als Grund gab Galeria-Chef Olivier Van den Bossche unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko an.

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