Die KSK Esslingen-Nürtingen schließt ihre Filiale in Filderstadt-Harthausen. Ab Ende November teilt sie sich mit der Volksbank Filder einen Selbstbedienungspunkt.

Filderstadt - In Filderstadt-Harthausen können Kunden der Kreissparkasse und der Volksbank Filder schon bald am gleichen Geldautomaten kostenlos Geld abheben. Die Kooperation der beiden Kreditinstitute ist auf den Fildern neu. Mit diesem Schritt will die KSK Esslingen-Nürtingen einem branchenweiten Problem begegnen: Immer weniger Bankkunden in Deutschland nutzen die Filialen. Viele Kunden erledigen Bankgeschäfte fast nur noch am Computer oder per App auf dem Smartphone.

 

„Die Quoten vom Online-Banking sind weiter nach oben gegangen“, sagt auch Martin Turetschek, der Referent für Unternehmenskommunikation der KSK Esslingen-Nürtingen. Das bestätigt auch Rainer Spannagel, der Vorstandssprecher der Volksbank Filder. „Viele Bankgeschäfte werden heute online und über unser Kunden-Dialog-Center abgewickelt. Corona hat diesen Trend beschleunigt“, sagt er. Viele meist ältere Kunden wollen aber dennoch nicht auf eine persönliche Anlaufstelle verzichten.

Die Kosten werden aufgeteilt

Die Schließung der Stelle in Harthausen habe wirtschaftliche Gründe gehabt, sagt Turetschek. Die Filiale in dem mit rund 4000 Einwohnern kleinsten Stadtteil von Filderstadt sei deutlich weniger frequentiert gewesen als alle anderen Stellen der Kreissparkasse. „Wir wollten dennoch am Standort vertreten bleiben und uns nicht komplett zurückziehen“, so Turetschek. Daher kam es zur Kooperation mit der Volksbank.

„Wir teilen uns nun die Kosten mit der KSK Esslingen-Nürtingen und bleiben mit einer gemeinsamen SB-Filiale vor Ort“, bringt Rainer Spannagel die Vorteile auf den Punkt. Für die Volksbank Filder mit ihren fünf Geschäftsstellen in Bonlanden, Plattenhardt, Sielmingen, Neuhausen und Stetten ist es die erste und einzige Kooperation dieser Art bislang.

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So können die Bankkunden ab 29. November hier an drei Geräten, zwei Selbstbedienungsterminals und einem Geldautomaten ihre Bankgeschäfte wie Geldabheben oder Überweisungen erledigen. Die nächste personell besetzte Filiale der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen sowie der Volksbank Filder ist dann im drei Kilometer entfernten Bonlanden.

Durch die Digitalisierung müssen die Banken umplanen

Momentan kooperiert die KSK Esslingen-Nürtingen an vier Standorten mit den Volks- und Raiffeisenbanken, acht weitere SB-Stellen oder Automaten mit Kooperationspartnern sind mit Harthausen in Planung. Elf der zwölf neuen SB-Stellen befinden sich in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse.

Von den insgesamt 66 personell besetzten Filialen werden nun zum 29. November drei Geschäftsstellen in eine Selbstbedienungsstelle umgewandelt, darunter Harthausen. Die Kunden aus Harthausen würden durch die Filiale in Bonlanden betreut. „Wir überprüfen in regelmäßigen Abständen die Auslastung unserer Filialen“, sagt Turetschek. Die fortschreitende Digitalisierung habe man während der Coronapandemie besonders bemerkt. Es werde einfach generell mehr digital abgewickelt, so der Experte.

Die Kreissparkasse biete jedoch weiterhin das engmaschigste Netz von Filialen und Geldautomaten im Landkreis Esslingen und sichere auf diese Weise die Versorgung der Bevölkerung mit Finanzdienstleistungen vor Ort, so der Referent für Unternehmenskommunikation des Kreissparkasse.