Er dürfte der Underdog beim diesjährigen Deutschen Filmpreis sein. „Elaha“, ein Film über Jungfräulichkeit, Selbstbestimmung und Freiheit einer jungen Frau aus einer kurdischen Gemeinschaft. Was die Regisseurin Milena Aboyan zu dem Film bewogen hat, erzählt sie im Gespräch.
Kurz vor ihrer Hochzeit will sich Elaha heimlich einem medizinischen Eingriff unterziehen. Es geht um eine Hymenrekonstruktion, dabei wird ein sogenanntes Jungfernhäutchen, ein elastischer Hautring, unter ärztlicher Betäubung aus vorhandener Haut um die Vagina geformt. Elaha versucht, das Geld für die Behandlung aufzutreiben. Die Last, unter der sie in der kurzen Zeit vor der Hochzeit steht, scheint sie zu erdrücken. Niemand darf etwas von ihrem Vorhaben erfahren. Ein zerreibender innerer Kampf zwischen kultureller Prägung, Herkunft, Familie, Tradition, Liebe, Selbstbestimmung und Freiheit entspinnt sich. Unterstützt wird sie von ihrer Mentorin aus einem Weiterbildungskurs. Zu ihrer eigenen Sexualität und Lust findet Elaha ganz im Verborgenen. Nichtsdestotrotz führt ihr Kampf Elaha (überzeugend: Bayan Layla) bis an ihre Grenzen und in die Notaufnahme.