Der Tod von Xatar löst Betroffenheit aus. In Gedenken an den legendären Rapper zeigt ein Leonberger Kino nun wenige Male den Film „Rheingold“, in dem es um sein bewegtes Leben geht.

Sein Tod hat die Musikwelt erschüttert: Vergangene Woche ist Xatar, mit bürgerlichem Namen Giware Hajabi, im Alter von 43 Jahren in Köln verstorben. Im Gedenken an den erfolgreichen Rapper zeigt der Traumpalast, das Kino in Leonberg, noch einmal den Spielfilm „Rheingold“. Er basiert auf der Biografie Xatars.

 

Diese ist wahrlich filmreif: Xatar zählte zu einer der Größen der deutschen Rap-Szene, er prägte den Ganster-Rap wie kein Zweiter. Mehrere Jahre saß er im Gefängnis, nachdem er in Ludwigsburg an einem spektakulären Raubüberfall beteiligt war: Mit Komplizen hatte er 2009 als vermeintlicher Polizist einen Werttransporter gestoppt, entführte dessen Fahrer – und verschwand mit Gold und Schmuck im Wert von 1,8 Millionen Euro. Sein zweites Musikalbum nahm Xatar heimlich in seiner Zelle auf, mit einem geschmuggelten Mobiltelefon und einem Diktiergerät. Und das Gold? Der Verbleib des Diebesguts bleibt ein Rätsel.

„Rheingold“: Emotionale Erinnerung an Xatar

Um eben jene Geschichte geht es auch in „Rheingold“. Der Film erschien im Jahr 2022. Im Traumpalast Leonberg läuft er anlässlich des Todes des Rappers noch einige Male. Los geht es an diesem Donnerstag, 15. Mai, um 19.30 Uhr, nach weiteren sechs Vorstellungen ist am Sonntagabend wieder Schluss. Auf Instagram gab es für diese Aktion bereits Lob, angenommen wird das Angebot auch: Bisher laufe der Ticketverkauf gut, berichtet Tobias Mattl, Marketingleiter bei den Lochmann Filmtheaterbetrieben, zu denen auch der Traumpalast in Leonberg gehört.

Bevor der Film im Kino abgespielt wird, soll eine auf die Leinwand projizierte Gedenktafel dem Rapper Xatar Tribut zollen, erklärt Mattl. Ähnlich hatte es das Kino auch beim Tod des Sängers Liam Payne gehalten: Vergangenen Oktober war noch einmal eine Dokumentation über seine Boyband One Direction gezeigt worden. Auch damals gab es eine Gedenktafel. „Das ist schon emotional geworden“, so der Marketingchef.

Der Traumpalast Leonberg ist nicht das einzige Kino im Großraum Stuttgart, das „Rheingold“ noch einmal ins Programm holt: Andere Lochmann-Betriebe, etwa der Traumpalast in Esslingen, das Cinemaxx an der Liederhalle Stuttgart oder die Innenstadtkinos zeigen den Film über Xatar an ausgewählten Terminen.