Milk Film:
Der Drehbuchautor Christian Lyra und der Produzent Felix Parson haben im Jahr 2010 die Firma Milk Film gegründet, um außergewöhnliche Stoffe zu verfilmen. Staudamm wurde für die Fernsehsender ZDF und Arte produziert, im Kino wird er von der Münchener Verleihfirma Mixtvision angeboten. Der Kinostart des Films ist am Donnerstag, 6. Februar.

Unterstützer
:Das Filmprojekt Staudamm wird von der Dominik-Brunner-Stiftung, dem Verband Bildung und Erziehung (VBE), dem Bayerischen Lehrerinnen und Lehrerverband (BLLV) und der Stiftung gegen Gewalt an Schulen Winnenden unterstützt.

Filmcrew:
Der Regisseur Thomas Sieben hat mit seinem ersten Spielfilm „Distanz“ 2009 beim Filmfest Oldenburg die Auszeichnung Bester deutscher Independent Film erhalten. Liv Lisa Fries (Laura) wurde 2007 durch ihre Rolle in „Schimanski – Tod in der Siedlung“ bekannt. Friedrich Mücke (Roman) kennt man aus Filmen wie „Russen-Disco“ und Friendship.

„Zuerst hatte ich Angst, dass solch ein Film unfreiwillig auf Nachahmer wirken könnte“, sagt Gisela Maier vom Aktionsbündnis. Doch diese Angst sei schnell verflogen, denn der Film beeindrucke den Zuschauer so sehr, dass das Gegenteil der Fall sei. Er mache vielmehr Mut, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Aus Gleichgültigkeit wird Interesse und daraus Mitgefühl: wie bei der Figur des Roman, der Laura kennenlernt, die nicht nur den Amoklauf an ihrer Schule überlebte, sondern auch den Täter gut kannte. Aus ihren Erzählungen entsteht ein Bild der Tat, aber auch des Jungen, der 17 Menschen ermordet hat, bis er auf einem Staudamm am Ortsrand von der Polizei erschossen wurde.

„Was glaubst du? Warum hat er das gemacht“, fragt Roman Laura. Doch sie bleibt ihm eine Antwort schuldig: Niemand weiß es. „Mir hat gefallen, dass der Film auf einfache Erklärungsversuche verzichtet“, meint Gisela Maier. Statt dessen zeigt der Film, welche Folgen eine solche Tat für die Betroffenen hat. Laura geht immer wieder in die leer stehende Schule und macht Fotos. „Das hilft mir“, sagt sie und tatsächlich habe ein Mädchen das gemacht, das einen Schulamoklauf erlebt hatte. Zustimmendes Nicken und Raunen geht durch den Kinosaal, als Laura Roman erzählt, dass sie darauf bestand, noch einmal ihre beste Freundin, die getötet worden war, sehen zu dürfen, und wie sie das erlebte. „Um sie zu besuchen und tschüss zu sagen. Alle haben mir davon abgeraten, sie war ja komplett durchlöchert. Als ich sie dann gesehen habe, war es gar nicht so schlimm.“

Das Interesse bei Schülern ist groß

Solche Erfahrungen haben auch Menschen in Winnenden machen müssen. „Wir sind ja in diese Situation geschmissen worden“, sagt Hardy Schober vom Aktionsbündnis, der den Film bereits gesehen hatte, ihn wie Gisela Maier sehr schätzt und hofft, dass er etwas bewirken kann. Sowohl Gisela Maier als auch Hardy Schober haben bei dem Amoklauf in Winnenden eine Tochter verloren.

Die Filmemacher berichten über eine Vorführung des Films mit Schülern in Saarbrücken. „Statt der 25 Minuten, die für die Diskussion danach geplant waren, ging sie länger als eine Stunde“, sagt Sieben. Ein Lehrer habe hinterher berichtet, ein Schüler, der sich seit Monaten kaum am Unterricht beteiligt habe, sei voller Interesse bei der Sache gewesen.

Das Aktionsbündnis und der VBE sind der Meinung, der Film müsse verstärkt in Schulen gezeigt werden. Und die anwesenden Lehrer diskutieren bereits über die pädagogische Begleitung, ob mit oder ohne Vor- und Nachbereitung. Wie auch immer, Sieben und Lyra jedenfalls sind gerne bereit zu solchen Vorführungen zu kommen und mit Jugendlichen zu diskutieren.

Staudamm – der Film

Milk Film:
Der Drehbuchautor Christian Lyra und der Produzent Felix Parson haben im Jahr 2010 die Firma Milk Film gegründet, um außergewöhnliche Stoffe zu verfilmen. Staudamm wurde für die Fernsehsender ZDF und Arte produziert, im Kino wird er von der Münchener Verleihfirma Mixtvision angeboten. Der Kinostart des Films ist am Donnerstag, 6. Februar.

Unterstützer
:Das Filmprojekt Staudamm wird von der Dominik-Brunner-Stiftung, dem Verband Bildung und Erziehung (VBE), dem Bayerischen Lehrerinnen und Lehrerverband (BLLV) und der Stiftung gegen Gewalt an Schulen Winnenden unterstützt.

Filmcrew:
Der Regisseur Thomas Sieben hat mit seinem ersten Spielfilm „Distanz“ 2009 beim Filmfest Oldenburg die Auszeichnung Bester deutscher Independent Film erhalten. Liv Lisa Fries (Laura) wurde 2007 durch ihre Rolle in „Schimanski – Tod in der Siedlung“ bekannt. Friedrich Mücke (Roman) kennt man aus Filmen wie „Russen-Disco“ und Friendship.