Der Regisseur Fabian Daub präsentiert im Central-Kino in seiner Heimatstadt Kirchheim seinen neuen Film über das Leben der Bevölkerung von Siebenbürgen – die Doku wirft einige Fragen auf.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Kirchheim/Teck - „Von Gewinnern und Verlierern“ – so lautet der Untertitel der Doku „Transilvanea mea“ . Der ursprünglich aus Kirchheim/Teck stammende Autor und Filmemacher Fabian Daub hat sich in seinem zweiten Film über die Region Siebenbürgen mit den Entwicklungen in der rumänischen Zentralregion auseinandergesetzt, die bis nach Westeuropa reichen. „Bei meinem ersten Film über Rumänien ging es um eine Goldmine. Dabei bin ich 2013/2014 auf die Gewinner und Verlierer in dem Land gestoßen. In Transsilvanien verdichten sich viele Probleme, die es überall gibt. Dort prallt vieles aufeinander“, so der 46-jährige Wahl-Hamburger.

 

„Viele Probleme haben ihren Ursprung in Westeuropa“

Angefixt von der Region und den Problemen der Bevölkerung und ihren Traditionen bereiste Daub 2016 und 2017 mit einem vierköpfigen Team erneut das Land, um auf Um- und Missstände aufmerksam zu machen. Etwa auf den Fachkräftemangel in Rumänien. „Vieles hängt mit Entwicklungen bei uns in Westeuropa zusammen. Zum Beispiel fehlen dort Pflegefachkräfte. Die wandern aus Rumänien etwa nach Deutschland ab und lassen teilweise ihre Kinder zurück. Diese sind dann oft auf sich alleine gestellt, was zu weiteren Problemen führt. Außerdem fehlen durch die Abwanderung dringend benötigte Fachkräfte in Rumänien.“

Hier geht’s zum Trailer:

TRAILER TRANSILVANIA MEA – VON GEWINNERN UND VERLIERERN from Bildfolge on Vimeo.

Film wurde teils über Spenden finanziert

Laut Daub ist das nur eines der komplexen Themen in der Region, die auch als Siebenbürgen bekannt ist. Der Filmemacher beleuchtet das häufig schwierige Zusammenleben verschiedener Volksgruppen und die Auswirkungen von wirtschaftlichen Vorhaben großer Investoren auf die Bevölkerung. Wer sind die Profiteure der aktuellen Wirtschaftsordnung und der EU-Subventionspolitik? Und wie ist die Situation der Minderheiten wie beispielsweise der Roma im Land?

Antworten auf diese Fragen will er in seiner Doku, bei dem der ebenfalls aus Kirchheim stammenden Kameramann Ingo Scheel mit von der Partie war, aufzeigen. Der Film zeigt eine Gesellschaft, die noch immer unter Korruption und politischer Apathie leidet. Doch Daub stellt auch die Eigenschaften der Bewohner heraus, die durch Traditionen und ihre Eigenheiten, ihren eigenen Weg finden.

Seit 2018 ist sein teilweise über Crowdfunding finanziertes Stück fertig und wurde bereits auf Filmfestivals im In- und Ausland gezeigt. Nun präsentiert er die Doku in Kirchheim. „Ich habe viele Freunde und Unterstützer in meiner alten Heimat, daher freue ich mich, den Film hier zu zeigen.“

Anmeldung zur Filmpräsentation

Wenn es nach Daub ginge, bräuchte es europäische Gesamtkonzepte, um das Ungleichgewicht in Rumänien zu mindern. „Was bringt es, wenn es auf einer Seite in Europa gut funktioniert, auf der anderen dafür umso schlechter?“, meint er. Zeit für eine Publikums-Diskussion mit dem Regisseur gibt es nach dem Film.

Filmabend: „Transilvanea mea“, läuft am 21. Dezember um 19 Uhr im Central-Kino, Dreikönigstraße 15, Kirchheim. Anmeldung unter: www.kinofrech.de, Telefon. 07021/22 26.