Das legale Film-Angebot im Netz wird größer. Online-Videotheken und Kabelbetreiber profitieren vom Trend. Wir zeigen, wie das Ausleihen funktioniert.

Stuttgart - Online-Videotheken werden immer beliebter. Mehr und mehr Anbieter richten sich auf die Nachfrage ein und geben ihren Nutzern die Möglichkeit, online Filme, Serien oder Dokumentationen zu bestellen. Während traditionelle Videotheken immer öfter schließen müssen, wächst das legale Online-Angebot stetig. Das ist allein an den Suchergebnissen von google zu sehen, gibt man schlicht den Suchbegriff „Online-Videothek“ ein: Die Zahl der Ergebnisse spricht für sich. Auch allgemein ist die Nutzung von Online-Videoangeboten gestiegen: Waren es im Oktober 2010 durchschnittlich knapp 34 Minuten pro Tag, liegt die Zahl im Oktober 2011 bei 50 Minuten, wie der IT-Branchenverband Bitkom in einem Bericht beschreibt. Der Trend des Nutzers, öfter zum Online-Angebot zu greifen, ist deutlich. Kein Wunder: Der Gang zur Videothek bleibt erspart, und spontane Filmabende hängen nicht mehr von Öffnungszeiten ab

 

Das Prinzip der Online-Videotheken ist bei allen Anbietern ähnlich. Zwei Möglichkeiten des Film-Ausleihens gibt es: entweder kommt der Film per Post oder steht online bereit. Will der registrierte Benutzer den Film per Post bekommen, erstellt er bei seinem ausgewählten Anbieter eine Auswahlliste, auf die er seine Wunschfilme setzt. Diese werden ihm dann nacheinander nach Hause geschickt - hat er sie angeschaut, schickt er sie einfach zurück.

Die Kosten variieren zwischen den Anbietern

Wird der Film dagegen online bereitgestellt, spricht man vom Video-on-Demand, also vom Video, das auf Abruf bereit steht. Wählt man eins aus, wird es dem Nutzer für einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung gestellt, in dem auf den Film zugegriffen werden kann. Angesehen werden kann er innerhalb dieses Zeitraums beliebig oft.

Die Kosten unterscheiden sich zwar von Anbieter zu Anbieter, liegen aber auf ähnlichem Niveau. Entweder zahlt der Nutzer jeden Film einzeln - was sich besonders für Gelegenheitsnutzer anbietet - oder er zahlt einen monatlichen Pauschalpreis, der ihm in diesem Monat eine bestimmte Anzahl an Filmen oder Serien zur Verfügung stellt. Diese Pakete variieren preislich und vom Angebot her von Anbieter zu Anbieter.

Online-Videotheken im Überblick

Amazon: lovefilm.de

Das Amazon-Unternehmen lovefilm.de bietet nach eigenen Angaben über 45.000 Filmtitel auf DVD und Blu-ray an, die man per Post bestellen oder mit dem Video-on-Demand Angebot ansehen kann. Will man eine DVD bestellen, wählt man den jeweiligen Film aus und setzt ihn auf die Leihliste, auf der die Filme in der gewünschten Reihenfolge durch die Vergabe von hohen oder niedrigen Prioritäten erscheinen. Sind die Titel auf der Leihliste, wird der Erste per Post verschickt. Ist er zurückgeschickt, folgt der nächste. Versandkosten fallen hierbei nicht an. Je nach Anzahl der geliehenen Filme gibt es verschiedene Pakete, die bei 4,99 Euro pro Monat für zwei Titel beginnen. Mit dem Ausleihpaket für 7,29 Euro kann das Video-on-Demand Angebot in Anspruch genommen werden. Bei diesem kann aus zahlreichen Filmen ausgewählt werden, die direkt auf der Internetseite stehen.

Videobuster.de

Videobuster.de funktioniert ähnlich: Nach der Registrierung erstellt sich der Konsument eine persönliche Wunschliste aus über 60.000 Filmen, Blockbustern, Serien oder Dokumentationen. Zugeschickt werden die Filme, anschauen kann man sie so oft man will, Wurden sind sie zurückgeschickt, kommt die nächste Ladung. Wählen kann man zwischen verschiedenen Versandpaketen: all inklusive oder flex. All inklusive sind Pakete, die die Anzahl der DVDs pro Monat festlegen, bei flex dagegen ist die Anzahl der DVDs, die bestellt werden können, unbegrenzt, wobei dafür eine Grundgebühr und Versandkosten anfallen. Die Paketpreise bewegen sich zwischen 2,90 Euro und 33,90 Euro, je nach Wahl des Pakets und Dauer der Abozeit. Ein Video-on-Demand Angebot ist in Planung.

Maxdome.de

In der Online-Videothek maxdome.de stehen die Filme und Serien online bereit zum Anschauen oder Herunterladen. Beim Einzelabruf wird pro Abruf bezahlt ohne monatliche Kosten. Die andere Möglichkeit ist ein monatlicher Festpreis - das Premium-Paket für 14,99 Euro oder das Serien-Paket für 9,99 Euro - so dass jederzeit entsprechend Filme, Dokumentationen oder Serien - manche vor TV-Ausstrahlung - angeschaut werden können. Einen Bonus gibt es noch: Nach abgeschlossener Registrierung können einige Filme kostenlos gesehen werden.

Apple

Im itunes-store von apple können Filme und Serien gekauft und ausgeliehen werden. Tausende von Hollywood-Filmen sind laut Apple verfügbar und können ab 2,99 Euro - in HD ist es teurer - ausgeliehen werden, um auf dem PC, iPhone, iPad, iPod touch oder via Apple TV auf dem Fernseher angesehen werden. Die Leihfrist beträgt 30 Tage, nach Start der Wiedergabe kann der Film 24 Stunden lang abgespielt werden, so oft man will. Danach wird der Film gelöscht und der Speicherplatz wieder frei. Auch Zusatzmaterial - Interviews, Trailer oder Bilder - werden bei ausgewählten Filmen bereitgestellt. Die Folge einer Serie kann einen Tag nach Ausstrahlung ab 1,99 Euro gekauft werden - bei täglich laufenden Serien liefert erhält man mit dem Staffel-Kompass die Folgen einen ganzen Monat lang besonders günstig.

Deutsche Telekom

Die Videothek der deutschen Telekom videoload.de stellt rund 10.000 Film- und TV-Inhalte auf Abruf bereit. Mit einem Telekom Entertain-Paket und dem Media-Receiver kann auf die Videothek zugegriffen werden. Bis zu 48 Stunden stehen sie bereit, die Abrechnung erfolgt über die Telefonrechnung. Ab 0,49 Euro können Serienfolgen geliehen werden, die Filme beginnen bei 1,99 Euro und steigen je nach Filmart - ein Kurzfilm ist preiswerter als ein Hollywood-Blockbuster.

Kabel BW

In der Kabel-BW Videothek stehen ausgeliehene Filme, Blockbuster oder Serien für 24 Stunden zur Verfügung. Mit dem Receiver für digitales Fernsehen und der freigeschalteten Smatcard kann in der Videothek der gewünschte Film ab 3,99 Euro ausgeliehen werden. Innerhalb dieser 24 Stunden kann der Film beliebig oft angeschaut werden. Dokumentationen über Sommer- und Wintersportevents von Red Bull sind ebenso zu finden wie Musik- und Kulturprogramme.