Mit einem filmreifen Empfang läutete der Landkreis Ludwigsburg das neue Jahr ein. Landrat Dietmar Allgaier zog Bilanz – und stellte dabei die Filmakademie als leuchtendes Aushängeschild heraus.
Filmatmosphäre pur im Ludwigsburger Reithaus: Der Außenbereich märchenhaft illuminiert, im Foyer liegt Popcorn-Duft in der Luft, Filmmusik erklingt, die 500 geladenen, festlich gekleideten Gäste sammeln sich langsam im Saal. Star des Abends: die Filmakademie Baden-Württemberg, die Landrat Dietmar Allgaier als „Talentschmiede, Wirtschaftsmotor und tragende Säule des Medienstandorts“ feiert.
Unter dem Motto „Film“ drehte sich beim Neujahrsempfang des Landkreises alles um cineastischen Glanz – aber auch um ernste Themen wie Klimaschutz, Haushaltssorgen und Katastrophenvorsorge.
Hofmann unterrichtet an der Filmakademie
Als Gesprächsgast war der Film- und Fernsehproduzent Nico Hofmann geladen. Der Mitbegründer der Akademie und langjährige Geschäftsführer der UFA produzierte so bekannte Serien und Filme wie „Der Tunnel“, „Dresden“, „Charité“ oder „Der Junge muss an die frische Luft“ und unterrichtet bis heute als Professor an der Filmakademie.
Zunächst blickte Landrat Dietmar Allgaier im lila und pink illuminierten Saal des Reithauses allerdings zurück. 2024 habe für den Kreis „ganz im Zeichen des Klimaschutzes“ gestanden. „Als erster Landkreis in Baden-Württemberg haben wir einen Hitzeaktionsplan erarbeitet.“
Plädoyer fürs Katastrophenschutzzentrum
Allgaier erinnerte in diesem Zusammenhang auch an das Unwetter an Pfingsten, das einige Kommunen hart getroffen hatte und bedankte sich für die Solidarität und Hilfsbereitschaft von Bürgern und Einsatzkräften. „Uns drohen zwar nicht die ‚Aliens aus Independence Day‘“, nahm er das Motto des Abends auf. „Aber ein Blitzeis wie vergangene Woche oder die Überflutung an Pfingsten kann uns jederzeit wieder in eine Krisenlage stürzen.“ Das geplante Katastrophenschutzzentrum bündle alle Synergien. Im Oktober wird der Kreistag eine finale Entscheidung über die Investition treffen, für die sich Allgaier klar aussprach.
Die finanzielle Situation der Kommunen habe sich in den vergangenen beiden Jahren dramatisch verschlechtert. Die Rücklagen seien im Wesentlichen aufgebraucht, mahnte der Landrat und kündigte an, dass sich der Landkreis von lieb gewonnenen Projekten sowie von einigen Standards verabschieden müsse, um handlungsfähig zu bleiben.
Dennoch attestierte er dem Kreis eine hohe Wirtschaftskraft sowie hoch qualifizierte Fachleute und Attraktivität für Unternehmen, um dann auf die Strahlkraft des heimlichen Stars des Abends, die Filmakademie, überzuleiten: Sieben Studenten-Oscars sprächen für die hohe Qualität der Akademie. „Für die Besten der Besten geht es direkt von Ludwigsburg nach Hollywood“, sagte Allgaier.
Hofmann hat die Filmakademie mitbegründet
Nach einem Filmmusik-Medley der jungen Musiker des Holzbläser-Ensembles der Musikschule Besigheim, die den Abend ebenso begleiteten wie Ausschnitte aus den Produktionen von Studierenden der Filmakademie, hieß es Bühne frei für den Interviewgast Nico Hofmann.
Im Gespräch mit Moderatorin Janine Steeger erzählte der 65-Jährige von den Anfängen der Filmakademie vor 34 Jahren, den Chancen und Grenzen von KI im Film, von seinen Studierenden und von Absolventen, deren Weltkarriere in Ludwigsburg begann. „Ein Zentrum großer Wirtschaftskraft“, nannte Hofmann die Akademie. Er unterhielt die Gäste mit Geschichten und Einblicken hinter die Kulissen der Filmbranche, bevor der gesellige Teil des Abends begann. Das Buffet wartete – zumindest den Namen nach – mit filmreifen Speisen auf.