Eigentlich ist ja nichts Böses dabei, wenn moderne Männer ein paar kleine Freiräume für sich suchen. Aber diese deutsche Komödie macht daraus eine dumpf-reaktionäre Gaudi.

Sie haben’s nicht leicht, die deutschen Männer: Einst waren sie Herr im Haus, jetzt aber sind sie nur noch Knechte und stehen unter der Knute und zu Hunderten auch vorm Postschalter in der Warteschlange. Bepackt bis über die Ohren bringen sie die Zalando-Schuhe zurück, die ihre Herrin im Netz bestellt hat. Eine Komödie wie „Männerhort“ war deshalb längst überfällig: Sie hat Verständnis für den gedemütigten und unterdrückten weißen Mann in der Genderrepublik Deutschland und ruft zu seiner Befreiung auf.

 

In der Warteschlange stehen auch Lars (Christoph Maria Herbst) und Eroll (Elyas M’Barek) – und als der von Detlev Buck gespielte Helmut merkt, dass die Päckchenträger zu den Opfern der verweiblichten Gesellschaft gehören, lädt er sie an einen geheimen Ort ein, in den Zentralheizungskeller der Wüstenrot-Siedlung, in dem es sich der Lufthansa-Pilot kuschelig eingerichtet hat mit Biertrinken und Fußballgucken. „Der Männerhort. Eine frauenfreie Zone, wo wir Männer sein können, wie wir wollen.“

Jedes Wort ist zuviel

Doch was von Helmut als Paradies für Leidensgenossen gepriesen wird, entpuppt sich für den Zuschauer als reaktionäre Hölle. Schon lange dürfte es keine Komödie mehr gegeben haben, die mit einem derart dumpfbackigen Humor alte Rollenbilder feiert. Regie bei der Chauvi-Party führt übrigens eine Frau, Franziska Meyer Price, die schon mit „Schneewittchen – 7 Zipfel und ein Horst“ hervorgetreten ist.

Hier nun fädelt die Regisseurin Stammtischspäße zu einer Comedy in Spielfilmlänge auf, die den Spießergeist von Atze Schröder atmet. „Frauen reden 26 000 Worte am Tag, dreimal so viel wie Männer“, stellen die drei Kerle im Keller fest. Okay, das macht dann für jeden von ihnen rund 8000. In „Männerhort“ aber ist jedes einzelne Wort zu viel – selbst von Detlev Buck, der schon bessere Filme gesehen hat.

Männerhort. Deutschland 2014. Regie: Franziska Meyer Price. Mit Elyas M’Barek, Christoph Maria Herbst und Detlev Buck. 98 Minuten. Ab 12 Jahren.