Viel Fun, große Klappen, hübsche Mädels – alles Zutaten für die übliche Mackerfkomödie. Doch in dieser Komödie werden die lustigen Jungs auf die Schippe genommen. Und die protzverliebten Hochzeitsschnulzen Marke Hollywood bekommen auch ihr Fett weg.

Stuttgart - Ach, wie man diese Jungs hassen könnte: Mike und Dave sind der Mittelpunkt jeder Party, Tausendsassas und Genussmenschen, die das sorglose Spaß-um-Spaß-Leben amerikanischer Komödienhelden führen. Im Vorspann von „Mike and Dave Need Wedding Dates“ sind sie etwa zu sehen, wie sie vor malerischem Nachthimmel aus der Hand und aus diversen Mackerposen heraus wunderbares Feuerwerk starten lassen. Selbst wenn man das für die symbolische Ejakulationsfantasie ewiger Umkleidekabinen-Großmäuler hält, muss man neidvoll zugeben, dass es arg nach lockerem Leben aussieht.

 

Doch Jake Szymanskis Komödie foppt uns da. Sie lässt bald Leute auftreten, denen die Brüder Mike (Adam DeVine) und Dave (Zac Efron) gehörig auf den Keks gehen, weil die mit ihrer lärmenden Blödheit jedes Fest ruinieren. Die Anfangssequenzen zeigten die Selbstwahrnehmung der Brüder, die neuen Bilder zeigen die Außensicht. Das Feuerwerk erweist sich als destruktives Pyro-Chaos, als Idiotenfall des Jahres für die Feuerversicherung.

Szymanski bleibt zwar stets in den Gefilden der Alberei. Aber wie Mike und Dave per Annonce zwei Frauen (Aubrey Plaza und Anne Kendrick) ködern, sie zur Hochzeit ihrer Schwester zu begleiten, das ist nicht nur viel besser getimt und saftiger gespielt als die übliche Gaudi. Es bewahrt auch einen bissigen satirischen Geist, es parodiert sehr respektlos die naiven, wohlstandssatten Romantic Comedies, in denen teure Hochzeiten als Verherrlichungsfeier der Arrivierten beklatscht werden.

Mike and Dave Need Wedding Dates. USA 2016. Regie: Jake Szymanski. Mit Zac Efron, Adam DeVine, Anna Kendrick, Aubrey Plaza. 99 Minuten. Ab 12 Jahren.