Auch in seinem zweiten Kino-Soloauftritt darf der Superheld Thor mächtig draufhauen. Richtig spannend oder gar konsequent ironisch wird das Schlachtengeschwurbel aber nicht.

Vor der Geburt des Lichts war Dunkelheit . . .“, so spricht der Erzähler im routinierten Pathos-Modus, und schon sind wir mitten drin in den Schlachten um die Welt-, besser: um die Weltenherrschaft. Denn der nordische Göttersitz Asgard hat acht andere Reiche unter sich, und in einem bläst jetzt der böse Dunkelelf mit seiner Spitzohrbande zum Angriff. In einem anderen, genannt Erde, ist derweil Jane Foster (Natalie Portman) sauer, dass Thor, ihr blonder Hammerwerfer und vermeintlicher Göttergatte in spe, sich nach den Abenteuern des Vorgängerfilms so gar nicht mehr um sie kümmert. Aber jetzt fließt in Janes Körper ein rotes Blubberzeug ein, das unermessliche Energien freisetzen kann, und Thor muss sie deshalb vor dem Dunkelelf beschützen und . . .

 

 . . . und das geht dann halt so weiter als Secondhand-Fantasy-Schwermetall-Geschwurbel, bei dem Raumschiffe auf Ritterrüstungen und Schwerter auf Strahlenwaffen treffen und die Architektur aussieht, als wäre sie aus „Game of Thrones“ und dem „Herrn der Ringe“ ausgeliehen. „Bis zum letzten Tropfen Asgard-Blutes!“, verkündet der einäugige Odin, dem auch diesmal gegen eine vermutlich saftige Gebühr der Star Anthony Hopkins sein Gesicht leiht – und leider nicht viel mehr.

Halbherzige Ironieversuche

Hie und da flieht dieser verworrene Schlachtenschwulst vor sich selber und entkommt auf die Erde, ins London von heute, wo ein paar halbherzige Ironieversuche stattfinden. Aber eine Balance der Töne findet dieser Film auch im irdischen Finale nicht, bei dem das Royal Naval College in Greenwich supermännisch zerlegt wird. Apropos: der langmähnige Thor sieht zwar ein wenig aus wie David Garrett, wird aber von Chris Hemsworth verkörpert. Man kann die beiden gut unterscheiden: Der eine spielt Geige, der andere Hammer.

Thor – The Dark Kingdom. USA, 2013. Regie: Alan Taylor. Mit Chris Hemsworth, Anthony Hopkins, Natalie Portman, ChristopherEccleston. 112 Minuten. Ab 12 Jahren.