Keine Tradition Hollywoods hätte so sehr eine Wiederbelebung verdient wie die Screwball-Comedy. Emma Thompson und Pierce Brosnan wären auch heiße Tipps für die Hauptrollen. Aber in diesem Comedy-Versuch bleiben sie weit hinter Katharine Hepburn und Cary Grant zurück.

Stuttgart - Schon als James Bond hat er nicht so gewirkt, als ob er sich und das Genre ernst nehmen würde: Pierce Brosnan war immer ein Komödiant der eleganten Sorte. Der gut aussehende Mann müsste eigentlich als Idealbesetzung für witzige Paarkabbeleien gelten, wie sie das alte Hollywood einst bot. Und wenn dann noch Emma Thompson seine Partnerin abgibt, wie in Joel Hopkins’ „Wie in alten Zeiten“, dann darf man sich doch wohl nicht nur des deutschen Titels wegen freuen, dass hier jemand an die Tradition der Screwball-Comedys mit Stars wie Cary Grant und Katharine Hepburn anknüpfen möchte, oder?

 

Diese Vorfreude sollte man bei „Love Punch“, so der Originaltitel, allerdings kräftig zügeln. Brosnan und Thompson spielen geschiedene Leute, die unfreiwillig gemeinsam reisen müssen. Brosnans Firma ist von einem Hedgefonds ausgeplündert worden, weshalb der Manager plötzlich bankrott dasteht und auch die Geschiedene nicht mehr unterstützen kann. Dass er den Dieben nachreist, um sie zu stellen, und sie dann an der Côte d’Azur beklauen will, das ist so naiv, wie die Dialoge bisslos und die vermeintlich turbulenten Sequenzen bloß künstlich aufgeregt sind. Mit solcher Unterstützung durch die Hintermannschaft hätte James Bond sogar gegen die Kindertruppe des KGB verloren.

Wie in alten Zeiten. Frankreich 2013. Regie: Joel Hopkins. Mit Pierce Brosnan, Emma Thompson, Timothy Spall, Celia Imrie. 95 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.