Als Kind ist Urmila Chaudhary in die Sklaverei verkauft worden, in Nepal kein ungewöhnliches Schicksal. Nach zwölf Jahren aber wurde sie befreit. In einer Sondervorführung zeigt das Stuttgarter Delphi am Sonntagabend den Dokumentarfilm „Urmila – Für die Freiheit“.

Stuttgart - „Kinder gehen zur Schule! Erwachsene gehen arbeiten!“ Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist in Nepal ein bei Demonstrationen gebrauchter Schlachtruf. Dass es in ihrem Land nicht nur Kinderarbeit gibt, sondern ausgesprochene Sklaverei, hat Urmila Chaudhary am eigenen Leib erfahren. Mit sechs Jahren ist sie von ihrer Familie als sogenannte Kamalari, als Haushaltssklavin, an eine fremde Familie verkauft worden. Für manche Betroffene ist so ihr gesamtes weiteres Leben besiegelt. Urmila Chaudhary aber konnte nach zwölf Jahren befreit werden und arbeitet nun in der Organisation „Freed Kamalari Development Forum“ (FKDF) mit, die bereits 13 000 Sklavinen befreien konnte, aus einem System, das sich mit Lügen, Vertuschung und Gewalt wehrt.

 

Die deutsche Dokumentarfilmerin Susan Gluth zeigt in „Urmila – Für die Freiheit“, wie ehemalige Kamalari die Menschenrechte auch in Nepal durchzusetzen versuchen. Am 5. Juni um 20 Uhr ist der Film, der unter anderem von Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst unterstützt wurde, in einer Sondervorführung im Stuttgarter Kino Delphi zu sehen. Urmila Chaudhary sowie die Regisseurin werden persönlich anwesend sein.