Die Kinosatire „The Hunt“ sollte die gesellschaftliche Kälte und wachsende Brutalität in den USA aufs Korn nehmen. Nun wird sie gestoppt. Donald Trump könnte dabei eine Rolle spielen.

Los Angeles - Nach den beiden Massakern in El Paso und Dayton ist die Veröffentlichung eines gewaltverharmlosenden Films mit Schauspielerin Hilary Swank vom Filmstudio gestoppt worden. „Wir verstehen, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um diesen Film zu veröffentlichen“, teilte Universal Pictures in einem Statement am Wochenende mit. 

 

„The Hunt“ (Die Jagd) von Regisseur Craig Zobel („Z for Zachariah“) ist als satirischer Thriller angelegt und sollte in den USA eigentlich Ende September rauskommen. Er werde bis auf Weiteres auch nicht weiter beworben.

Die 45-jährige Swank ist soeben beim 72. Internationalen Filmfestival Locarno mit dem Ehrenpreis Leopard Club Award ausgezeichnet worden. Die Festivalleiterin Lili Hinstin lobte Swank als „Schauspielerin, die das Bild der Frauen im Kino mit ihrer stets mutigen Rollenwahl entscheidend modernisiert hat.“

In Swanks nun ausgebremstem Film „The Hunt“ geht es um Menschen aus höchsten Kreisen, die andere Leute zum Spaß jagen, als wären sie Tiere. Die Hauptrollen spielen neben Swank (45) weiter Emma Roberts (28) and Betty Gilpin (33). US-Präsident Donald Trump schien „The Hunt“ am Freitag auf Twitter zu kritisieren, ohne den Titel zu nennen. 

Trump sagte, der Film würde Chaos schüren und Gewalt provozieren, für die dann andere verantwortlich gemacht würden. Der Präsident hatte mit seiner hitzigen Rhetorik zuletzt Rassismus-Vorwürfe auf sich gezogen und steht nach den Massakern dadurch selbst in der Kritik. 

Anfang des Monats hatten Männer in El Paso und Dayton aus teils rassistischen Motiven 31 Menschen erschossen.