Die Finalparty in der Schleyerhalle musste am Freitagabend ausfallen, doch in den Top Ten der Hitparade 2020 von SWR 1 blieb fast alles beim Alten. Wer wohl hat bei der 31. Ausgabe gesiegt? Und wie weit kamen Äffle & Pferdle?

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Tusch für Queen! Zum dritten Mal in Folge hat am Freitagabend „Bohemian Rhapsody“ vor „Stairway to Heaven“ gewonnen. Diese Hitparade ist wie in Stein gemeißelt. In den Top Ten ist traditionell nur wenig Bewegung. Seit 1989 lässt der SWR 1 Baden-Württemberg von seinen Hörerinnen und Hörer die besten Titel aller Zeiten wählen.

 

Bisher lag „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin 16-mal ganz vorne (1989, 1994, 1999, 2003, 2004 bei den Männern, 2005, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2014, 2015, 2016 und 2017), „Bohemian Rhapsody“ von Queen schaffte es fünfmal auf den Thron (2006 bei der Interpreten-Hitparade, 2013, 2018, 2019 und 2020). In der Ausgabe 2020 kam erneut der 1991 verstorbene Freddie Mercury mit seiner Band aufs oberste Treppchen – mit der 1975 veröffentlichten Rhapsodie, die zwischen Rock und Oper in ihrer ergreifenden Vielfalt für Gänsehaut sorgt.

Äffle & Pferdle erneut auf Platz fünf

„Wir sind heute quasi zuhause“, sagte Moderatorin Stefanie Anhalt am Abend, „bei uns im Sendezentrum mit Abstand.“ Die Schleyerhalle war diesmal aus den bekannten Gründen nicht drin, auch nicht der Fernsehturm. Berühmte Stufen aber führen noch immer weit hinauf. „Stairway to Heaven“ liegt auch im Jahr 2020 auf Platz zwei. In den Top Ten blieb fast alles beim Alten – mit nur eine Ausnahme: Die Ost-Berliner Band City kam mit „Am Fenster“ auf Platz neun. Dadurch sind die Fuenf mit ihrer Hymne „Mir im Süden“ aus den Top Ten gefallen und auf Platz zwölf runtergerutscht.

Und was machen die Schwabenstars? Äffle & Pferdle haben mit dem „Hafer- und Bananenblues“ erneut den fünften Platz belegt. Platz drei ging wie gewohnt – the same procedure as every year – an Deep Purple mit „Child in Time“ und Platz vier an Disturbed mit „The Sound of Silence“. Die weiteren Platzierungen: Dire Straits mit „Brothers in Arms“ auf Platz sechs, Pink Floyd mit „Wish you were here“ auf Platz acht. John Miles, der mit „Music“ auf Platz zehn kam, meldete sich aus seinem Haus in England live in der Sendung.

Das Formatradio muss für eine Woche pausieren

SWR-1-Hitparade ist, wenn das „Württemberg-Lied“ von den Fischer-Chören auf „Echoes“ von Pink Floyd folgt. Das Formatradio, von Programmberatern als Quotenbringer angepriesen, hat ausgedudelt und muss eine Woche lang Platz machen für eine akustische Wundertüte. So sehr die Wundertüte auf unteren Plätzen mit einem Durcheinander erfreut, so wenig überraschend ist das Finale. Die Hörerschaft liebt die Beständigkeit und holt sich mit Musik, die im Radio selten läuft, ein bisschen die Jugend zurück.

„Unsere Hitparade brachte auch im Corona-Jahr die Menschen zusammen“, erklärte ein Sprecher von SWR 1. Fans waren aufgerufen, Fotos von sich ins Studio zu schicken, mit denen die Hitparadenteams die Studiowände tapeziert haben. Erstmals in dieser Woche trafen die sechs Moderator*innen am Freitag gegen 19 Uhr zusammen, um den Countdown überraschungsarm gemeinsam zu moderieren.