Boutique Erotique und Stuttgart-21-Baustelle: Nach zwei Wochen voller kurioser Leseorte wurden nun die Stuttgarter Krimipreise verliehen.

Stuttgart - Kriminelles Finale: Zwei Wochen lang durften die Besucher der Stuttgarter Kriminächte Lesungen an besonderen Orten genießen. Von der erotischen Krimilesung in der kleinen Boutique Erotique Frau Blum bis hin zur Stuttgart-21-Baustelle waren so einige kuriose Leseorte dabei. Bei der finalen Veranstaltung am Sonntag wurden im Wilhelmspalais wieder die Stuttgarter Krimipreise für deutschsprachige Kriminalromane in unterschiedlichen Kategorien vergeben.

 

Andreas Pflüger erhält den Hypovereinsbank-Krimipreis für den besten Kriminalroman des Jahres, dotiert mit 3000 Euro, für „Niemals“ (Suhrkamp). Simone Buchholz gewinnt mit „Beton Rouge“ (Suhrkamp Nova) den Ebner-Stolz-Wirtschaftskrimipreis, dotiert mit 1500 Euro. Den mit 1000 Euro dotierten Wittwer-Debütkrimipreis erhält Sven Heuchert mit „Dunkels Gesetz“ (Ullstein), und Oliver Bottini ist Preisträger des mit 1000 Euro dotierten, erstmals vergebenen Politikkrimipreises der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg für das beste gesellschaftspolitische Genrewerk. Sein Gewinnerroman trägt den Titel „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“ (Dumont).

Die Autoren stellten ihre Bücher auch selbst vor

Eine unabhängige Jury – Mitglieder waren unter anderem die baden-württembergische Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und der „Zeit“-Kolumnist Tobias Gohlis – hatte die Gewinner ausgewählt. Andreas Pflüger, Simone Buchholz und Christian von Ditfurth hatten ihre Romane im Rahmen der Kriminächte zuvor auch schon selbst vorgestellt.

Eva Hosemann, eine der Organisatorinnen der Stuttgarter Kriminächte, äußert sich zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Kriminächte. Vor allem die Vielfalt der Veranstaltungsorte habe auch in diesem Jahr wieder zum Erfolg geführt. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte „Der dritte Mann“ im kühlen Kriegsbergtunnel. 300 Besucher durften eine musikalisch umrahmte Lesung mit originalgetreuer Filmmusik erleben. Diese Veranstaltung war für Frau Hosemann der Höhepunkt der diesjährigen Kriminächte: „Ein echter Erlebniskrimi – er spielt im Februar, also muss man auch frieren!“