Die Turngala des Schwäbischen und Badischen Turnerbunds feiert in Göppingen ihr Finale. Dabei werden turnerische Grenzen ziemlich dehnbar.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Sie haben in 17 Tagen in 14 baden-württembergischen Städten insgesamt 17 Auftritte absolviert und mussten dazu obendrein 4000 Kilometer durchs Ländle fahren. Am Samstag hat die große Turngala-Tournee, die in ihrer17. Auflage noch einmal um zwei Termine erweitert worden ist, ihren Abschluss gefunden.

 

Und obwohl Göppingen eine feste Größe im Kalender der Veranstalter ist – die Show aus Turnen und Tanz, aus Gymnastik und Artistik, aus Akrobatik und Bewegungscomedy wird vom Schwäbischen und vom Badischen Turnerbund (STB und BTB) gemeinsam organisiert – erlebte die EWS-Arena eine Premiere. Erstmals gab es in der Hohenstaufenstadt einen Doppeltermin, zu dem 4800 Gäste in die Nachmittags- sowie in die Abendvorstellung strebten.

45 000 Zuschauer landesweit

„Insgesamt konnten wir auf der Tournee knapp 45 000 Besucher begrüßen, womit wir ausgesprochen zufrieden sind“, erklärte Kristine Hartmann, die Leiterin des Projekts „Move“, die gleich zehnmal ein Ausverkauft-Schild in das Kassenhäuschen hängen musste. „Auch hier in Göppingen war zum Abschluss alles paletti“, ergänzte sie. Paletti war indes auch wieder alles für den hiesigen Turngau Staufen, der sich einmal mehr über einen Scheck des Turngalasponsors Sparda-Bank in Höhe von 15 000 Euro für die Kinder- und Jugendarbeit in den Vereinen freuen durfte.

Diese zeigten zu Beginn der beiden Veranstaltungen dann auch, dass das Geld gut angelegt ist. Sowohl die miniberockt tanzenden New-York-Police-Departement-Polizistinnen des TV Altenstadt wie die drei Dutzend jungen Tarzan-Musicalakteure des TV Bünzwangen und 60 Kinder der Voralbvereine aus Bad Boll, Dürnau, Eschenbach und Heiningen sorgten für einen Auftakt nach Maß.

Turnerische Grenzen sind sehr dehnbar

Was folgen sollte, löste bei den Besuchern der EWS-Arena eine Mischung aus atemlosen Staunen und stürmischer Begeisterung aus. Ganz gleich, ob es die gemeinsamen Teams aus STB und BTB waren, die Topturnerinnen und -turner der Verbände oder die Olympiagymnastin Camilla Pfeffer, das Publikum geizte nicht mit Beifall. Besonders laut wurde es immer dann, wenn die internationalen Spitzenakteure der Tokioter Kokushikan-Universität oder das Sportakrobatik-Team Russland zeigte, wie dehnbar turnerische Grenzen sein können. Apropos dehnbar: was der aus dem Fernsehen bekannte Gummi-Pantomime-Clown Herr Niels und der amerikanische Körperverrenkungskünstler Fleeky an Bewegungen auf den Hallenboden zauberten, lässt sich mit dem Begriff „unvorstellbar“ wohl am besten beschreiben.