Die Hürde FV Löchgau II haben die Kicker des TSV Münchingen um Antonio Di Matteo (li./gegen Simeon Zampakos und Amel Kasi (re.) im Viertelfinale lässig mit 8:2 übersprungen Foto: Pressefoto Baumann
Die Fußballer des TSV Münchingen können den Pokal holen und danach Meister der Kreisliga A werden – dennoch hört der Abteilungsleiter auf. TSV Heimsheim steht im Pokalfinale der Frauen.
Henning Maak
28.05.2025 - 07:30 Uhr
Passend zum 100-Jahr-Jubiläum des TSV Münchingen in diesem Jahr könnte diese Woche zu einem ersten Höhepunkt der Feierlichkeiten werden. Denn die Fußballer können innerhalb von vier Tagen zwei Titel gewinnen: Am Donnerstag (17 Uhr) steht die Mannschaft von Trainer Sahin Üste im Finale des Bezirkspokals in Bietigheim gegen TASV Hessigheim. Und am Sonntag (13 Uhr) können die Münchinger mit einem Sieg beim SV Leonberg/Eltingen II die Meisterschaft in der Kreisliga A2 am vorletzten Spieltag perfekt machen und somit nach nur einem Jahr die Rückkehr in die Bezirksliga feiern.
Während die Meisterschaft mit noch einem Sieg aus noch zwei ausstehenden Spielen nur Formsache sein dürfte – trotz eines über weite Strecken harten Konkurrenten TSV Heimsheim – startet der TSV Münchingen im Pokalfinale gegen den klassenhöheren Konkurrenten nicht als Favorit. Dennoch sieht Peter Gans, einer der beiden Vorstände des TSV Münchingen, sein Kreisliga-Team nicht chancenlos gegen den Vierten der Bezirksliga. „Ich schätze die Chancen auf 50:50, wir müssen uns mit unserer Mannschaft nicht hinter einem Bezirksligateam verstecken“, erklärt er.
Jubel beim TSV um Nikola Prkacin (vo.) Foto: Baumann
Das zeigt auch ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse des TSV Münchingen in der diesjährigen Pokalrunde: Im FV Dersim Sport Ludwigsburg (3:0) in der dritten Runde, der Spvgg Renningen (4:2) im Achtelfinale und im Halbfinale den SV Germania Bietigheim (1:0) schaltete der TSV bereits drei Bezirksligisten auf dem Weg ins Finale aus, das vom Obmann der Schiedsrichtergruppe Leonberg, David Modro, geleitet wird. Am härtesten kämpfen musste der TSV Münchingen in Runde zwei beim TSV Heimsheim, wo sich das Team im Elfmeterschießen (6:4) durchsetzte. „Wir haben in der Winterpause zur Rückrundenvorbereitung mehrere Bezirksligisten geschlagen“, ergänzt Peter Gans.
Vor den Männern stehen sich im Endspiel der Frauen der TSV Heimsheim und der SV Horrheim (14 Uhr) gegenüber. Der Regionenligist aus Heimsheim kennt sich aus mit Bezirkspokal-Finals. 2023 stand das Team zuletzt im Finale und besiegte SB Asperg mit 4:0. Im vergangenen Jahr spielten die Frauen des TSV Münchingen II im Endspiel, unterlagen dem TSV Ottmarsheim jedoch 0:3.
2023 feierten die Spielerinnen des TSV Heimsheim den Triumph im Bezirkspokal. Foto: Baumann
An Himmelfahrt sind vom TSV Münchingen nicht nur die Fußballer im Einsatz, sondern auch eine Heerschar von Ehrenamtlichen. Der Club richtet auf dem Vereinsgelände die Finalspiele im WFV-Pokal der Frauen aus. Höhepunkt (16 Uhr) ist das Finale zwischen dem VfL Herrenberg und Titelverteidiger und Regionalliga-Meister VfB Stuttgart, bei dem die Olympiasiegerinnen von 2016, Mandy Islacker und Leonie Maier, verabschiedet werden. Emotionaler Höhepunkt dürfte das B-Juniorinnen-Finale um 13.30 Uhr werden, in dem die Münchinger Mädels ebenfalls auf den VfB Stuttgart treffen.
TSV tauscht Abteilungsleiter aus
Angesichts der Erfolge überrascht es, dass der TSV im April die Abteilungsleitung ausgetauscht hat. Martin Scholz, der „Differenzen mit dem Vorstand vor allem im Marketing“ einräumt, wurde durch Andreas Keller ersetzt – seinen Vorgänger, der im Verein schon mehrere Funktionen innehatte. „Wir haben uns an der ein oder anderen Stelle neu orientiert“, sagt Peter Gans. Keller habe die Abteilungsleitung zuletzt nicht mehr mit seinem Beruf vereinbaren können, nun passe es wieder. Und Scholz zieht ohnehin berufsbedingt demnächst nach Österreich.