Der städtische Verkehrsbetrieb einigt sich mit dem Ex-Finanzchef. Ein Gutachter und der Aufsichtsrats-Vizechef sieht Versäumnisse bei der Unternehmungsführung.

Stuttgart - Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) hat auf einen Schlagabtausch mit ihrem im Mai 2019 fristlos gekündigten Leiter der Abteilung Zentrale kaufmännische Services vor dem Arbeitsgericht verzichtet. Das städtische Unternehmen informierte am Mittwoch über eine einvernehmliche Trennung. Wichtigster Satz in der Mitteilung der SSB für den Beschäftigten, der sich als „Bauernopfer“ sah: „Die SSB AG hält die zur Begründung der Kündigung erhobenen Vorwürfe nicht aufrecht.“ Der Führungskraft war „grobes Fehlverhalten“ nachgesagt worden. Das Defizit im Jahresabschluss 2018 hatte sich binnen weniger Wochen von 26 auf 35 Millionen Euro erhöht, und für den Wirtschaftsplan 2019 bis 2022 waren unbrauchbare Daten geliefert worden.