Nun also Baden-Württemberg: Auch hier gibt es allen Anzeichen nach mit Fipronil verseuchte Eier. Der Umfang ist allerdings noch unklar.

Stuttgart - Mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier aus den Niederlanden sind auch nach Baden-Württemberg geliefert worden. Das teilte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Donnerstag in Stuttgart mit. Den Verbrauchern werde empfohlen, derzeit auf den Verzehr von Eiern mit dem Stempel „NL“ für „Niederlande“ zu verzichten. Die Rückrufaktionen des Handels liefen. Der Umfang sei noch unklar. Wie eine Ministeriumssprecherin in Stuttgart erklärte, lässt sich aus den dokumentierten Lieferketten schließen, dass es belastete Eier auch in Baden-Württemberg gibt.

 

Sicherheitshalber werden auch Eier aus dem eigenen Bundesland auf Fipronil kontrolliert. Dazu sei ein Sonderkontrollprogramm gestartet worden. Die Kontrolleure gingen dabei in die Packstellen der Betriebe, bevor die Eier in den Handel gingen. Bisher gebe es aber keine Hinweise auf Belastungen. Baden-Württemberg prüft zudem, ob das in der Kritik stehende Desinfektionsmittel im Südwesten eingesetzt wird.

Das Mittel Dega-16 gilt als Auslöser des Skandals. Mit ihm sollen Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden. Darin wurde Fipronil beigemischt, was in der Geflügelzucht nicht verwendet werden darf. Ein belgischer Händler steht im Verdacht, dies getan zu haben. Verbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) forderte Landwirte, die das möglicherweise mit Fipronil belastete Mittel Dega-16 verwendet haben, auf, sich bei ihrem Veterinäramt zu melden.

Die betroffenen Eier aus den Niederlanden waren zuvor bereits in mehreren Bundesländern aufgetaucht, darunter in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung bestehe für Erwachsene keine Gesundheitsgefahr, teilte das Ministerium weiter mit. Für Kinder sei ein eingeschränktes Gesundheitsrisiko nicht auszuschließen.