Die Firma Nimbus hat Kinder und Jugendliche zu einem Tüftlerworkshop eingeladen.

Stuttgart-Feuerbach - Sich umschauen, ausprobieren, selbermachen: Zehn Kinder und Jugendliche haben am Montag den LED-Leuchtenhersteller Nimbus besucht. Dabei konnten sie nicht nur viel über nachhaltige Energieerzeugung oder den Unterschied zwischen einer Glühbirne und einer LED-Leuchte erfahren, sondern sich auch selbst als Tüftler ausprobieren und kleine Klemmleuchten basteln, die sie abends an ihre Bettlektüre stecken können.

 

Anlass des Besuchs war das Projekt „Sozialer Marktplatz“, bei dem die Stadt Unternehmen und gemeinnützige Organisationen zusammenbringt. Gemeinsam treffen sie eine Vereinbarung, welches Projekt sie im Laufe der nächsten Monate zusammen durchführen wollen. „Meistens unterstützen die Unternehmen die Gemeinnützigen mit Arbeitskraft, Know-how oder Logistik“, sagt Reinhold Halder von der Stabsstelle Bürgerengagement der Stadt. In den Vorjahren haben zum Beispiel Firmenmitarbeiter einer Organisation dabei geholfen, eine professionelle Internetseite zu erstellen oder Vereinsräume zu streichen. „Unser Ideal wäre, dass im Umkehrschluss auch die Unternehmen etwas zurückfordern, aber die legen da gar nicht so viel Wert darauf“, bedauert Halder.

Selbstbewusstsein und bessere Bildungschancen

Das Ziel von Dietrich Brennenstuhl, Gründer und Geschäftsführer der Firma Nimbus, ist es, Kinder und Jugendliche für Technik zu begeistern. Aus diesem Grund hat das Feuerbacher Unternehmen bereits zum dritten Mal am Sozialen Marktplatz teilgenommen. „Ich selber hatte in meiner Kindheit ältere Freunde mit einem Wissensvorsprung, die mich an die Technik herangeführt haben“, sagt der Architekt. Diese Erfahrung an Jugendliche weiterzugeben, sei ihm ein wichtiges Anliegen. Aus demselben Grund hat Brennenstuhl 2011 den „Elektronik Erfinder Club“ (EEC) gegründet. Die Teilnehmer im Alter zwischen elf und dreizehn Jahren bekommen bei den monatlichen Treffen die Gelegenheit, zusammen mit Ingenieuren und Designern eigene Ideen in die Tat umzusetzen. Bei dem Tüftlerworkshop am Montag durften die jungen Erfinder das Erlernte an die Besucher weitergeben.

Die zehn Kinder und Jugendlichen waren aber nicht alleine zum Tüftlerworkshop nach Feuerbach gekommen, sondern zusammen mit ihren Mentoren, den „großen Brüdern und Schwestern“. Denn die Firma Nimbus hat auf dem Sozialen Marktplatz nicht mit einzelnen Familien kooperiert, sondern mit dem freien Träger der Jugendhilfe „Big Brothers Big Sisters“. Bei dem Mentorenprogramm begleiten Erwachsene Kinder und Jugendliche und machen mit ihnen Ausflüge, gehen zusammen ins Theater oder auf den Bolzplatz. Durch Aufmerksamkeit und Wertschätzung sollen die Kinder Selbstbewusstsein und bessere Bildungschancen erhalten.

Auch die Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Sport Susanne Eisenmann schaute beim Tüftlerworkshop vorbei, um ihre Freude an dem Projekt zum Ausdruck zu bringen. „Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte die Bürgermeisterin sowohl mit Blick auf die Firma Nimbus als auch auf die Mentoren, die ihre kleinen Brüder und Schwestern nach Feuerbach begleitet hatten. Positiv hob sie hervor, dass sich die Kinder und Jugendlichen bei der Firma Nimbus mit Fragen wie Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein beschäftigen konnten.