Es liegt auf der Hand, dass die Stadt, wenn sie ein verkehrsgünstig gelegenes Grundstück mittels Vorkaufsrecht erwerben kann, dies auch wahrnimmt. Den Gemeinderat muss sie bedauerlicherweise darüber nicht informieren. Dabei wäre ein Korrektiv ratsam, meint Titelautor Jörg Nauke.

Stuttgart - In Stuttgart wird in Sonntagsreden der Mangel an Wohnungen für kleinere und längst auch mittlere Einkommensbezieher beklagt. Im Rathaus hat die Erkenntnis Einzug gehalten, dass die schwierige Suche nach geeignetem Personal mittels Angebot einer bezahlbaren Unterkunft vereinfacht würde. Der Gemeinderat hat der Verwaltung deshalb schon 2017 mit einem Zielbeschluss deutlich zu verstehen gegeben, dass sie gefälligst Grundstücke kaufen soll, nicht verkaufen. Geld sei jedenfalls genug da. Flächen in städtischem Besitz sind nachhaltig der Bodenspekulation entzogen, die der Hauptgrund für die Mietenexplosion ist. Man muss nur nach Mühlhausen schauen, wo dank städtischer Planung die Baulandpreise in wenigen Jahren in die Höhe schießen werden wie heute das Gemüse.