In Kroatien kämpfen Feuerwehrleute gegen einen Großbrand nahe der Hafenstadt Split. Die Flammen bedrohen touristische Gebiete und haben bereits hunderte Hektar verwüstet. Trotz massiven Einsatzes bleibt die Situation gefährlich.

In Kroatien herrschen seit Tagen Temperaturen von über 30 Grad Celsius, doch die andauernde Hitze ist nicht das einzige Problem, mit dem Einheimische und Touristen derzeit zu kämpfen haben. Eine hohe Waldbrandgefahr sorgt in vielen Regionen des Landes für angespannte Situationen.

 

Nun steht erneut eine beliebte Urlaubsregion nahe der Adriaküste in Flammen. Ein Gebiet von etwa fünf Quadratkilometern brennt östlich der Hafenstadt Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens. Das Feuer wütet etwa 14 Kilometer in der Nähe von Žrnovnica. Die Brandzone umfasst auch touristische Sehenswürdigkeiten wie die Quelle Izvor Žrnovnice.

Auch Löschflugzeuge aus Kanada kommen zum Einsatz

Bereits die zweite Nacht in Folge kämpfen Feuerwehrleute aus Split und der Umgebung gegen die Flammen, die durch einen Blitzschlag nach einem starken Sturm am Montag ausgelöst wurden. Slavko Tucaković, der oberste Feuerwehrchef Kroatiens, schilderte die schwierige Lage: „Es war eine schwierige Nacht für die Feuerwehrleute, das Feuer brach bis nach Podstrana und Donje Sitno durch, aber den Feuerwehrleuten gelang es, alle Gebäude zu verteidigen.“ Während Podstrana verschont blieb, brennt es in Donje Sitno weiterhin.

Rund 300 Feuerwehrleute aus dem ganzen Land sind laut der kroatischen Feuerwehr im Einsatz, unterstützt von über 80 Fahrzeugen. Am Vormittag nahmen zudem zwei Löschflugzeuge von Canadair den Kampf gegen die Flammen auf. Die Brandbekämpfung dauerte die gesamte Nacht an. Trotz der gewaltigen Ausmaße des Feuers, konnten die Feuerwehrleute die Häuser bisher verteidigen. Zwei Einsatzkräfte wurden bisher beim Löscheinsatz leicht verletzt.

Auch der Feuerradar der NASA, FIRMS (Fire Information for Resource Management System), zeigt den Brand deutlich an. Das Feuer breitete sich über Gras, niedrige Vegetation und Wald auf der derzeit geschätzten Fläche von 700 Hektar aus. Zudem sind fünf Löschflugzeuge an der Löschung beteiligt: vier Canadairs und ein Air Tractor, informiert der kroatische Feuerwehrverband auf seiner Homepage.

Obwohl sich die Situation in der Region Žrnovnica und Markovača verbessert habe, bleibt die Brandlage gefährlich. Die Feuerfront erstreckt sich zwischen Žrnovnica und Donje Sitno und ist mehrere hundert Meter lang. Erschwerend kommt hinzu, dass das Feuer droht auf die Gegend von Sitni Gornje überzugreifen.

Der kroatische Feuerwehrverband berichtet zudem von einem deutlichen Anstieg der Anzahl von Bränden auf offenen Flächen in diesem Jahr. Bis zum 19. August 2024 seien bereits 4300 Brände registriert worden, was einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.