Ein wenig zu konstruiert, aber dann doch wild und feurig: Auf dem Killesberg haben Künstler der Flammandra-Formation Akrobatik, Stunts und vor allem Flammen gezeigt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - „Die unversöhnlichen Zwänge Gut und Böse kämpfen einen ewigen Kampf“, tönt eine dunkle Stimme aus den Lautsprechern. Eine donnernde Leuchtrakete, die nah an den Köpfen der Besucher vorbeirauscht, kündigt den Beginn der Show an und verspricht einen außergewöhnlichen Abend. Auch das Wetter spielt mit und beschert der Flammandra-Formation einen warmen Spätsommerabend, die bereits früh einsetzende Dunkelheit bildet die perfekte Kulisse für ihre Show „Preziosa“.

 

Aufwendige Pyrotechnik, spektakuläre Stunts, schwebende Luftartisten und eine Liebesgeschichte, die zwischen Gut und Böse schwankt, sind Teil der Abschlussveranstaltung des Open-Air-Sommers auf der Freilichtbühne am Samstag. Elf Künstler sind an der Show beteiligt, die Liebesgeschichte bildet dabei den roten Faden. Maria Lutz und Ron Kross aus Leipzig sind die Luftartisten der Formation. Sie erzählen poetische Geschichten in luftiger Höhe – nur an einem Seil hängend zeigen sie akrobatische Kunststücke.

Die Liebesgeschichte erscheint anfangs zunächst etwas verwirrend – ob gewollt oder nicht, lässt sie den Zuschauern viel Raum für eigene Interpretationen. Die Tänzerin Sabine Jordan aus Dresden spielt den weiblichen Part des Landstreicherpärchens, welches von einem Feuergeist verführt wird, der Sankt Petersburger Schauspieler Oleg Zhukowskiy den männlichen.

Am Ende wird es wild

Der Geist bietet dem Pärchen die Macht des Feuers an, verlangt von ihnen im Gegenzug die Seele des Landstreichers. Eine andere Frau führt ihn in Versuchung. Naiv lässt er sich darauf ein. Doch was er nicht ahnt ist, dass der Teufel seine Finger im Spiel hat, weshalb er die Schönheit nie richtig zu fassen bekommt.

Ein Ensemble aus Wiener Feuertänzerinnen, mal in weiße Gewänder gehüllt, mal in schwarzen Hosen mit knappen roten Tops, bildet die Verbindung zwischen Gut und Böse. Plätschert die Handlung im ersten Teil, begleitet von langsamer Walzermusik und romantischen Tanzeinlagen der beiden Luftartisten, etwas dahin, wird es gegen Ende laut, das Feuer immer wilder.

Der Teufel in Gestalt des Stuntmans und ehemaligen Bundesligaturners Alrik Kreemke gewinnt vorübergehend die Oberhand. Doch weil das Gute am Ende siegt, die beiden Liebenden wieder vereint sind, bleibt das Flammeninferno aus. Mit einem Funkenregen im Hintergrund des Liebespaares verabschieden sich die Artisten von der Bühne.