Auf dem Gelände des Feuerwerkspektakels am Scharnhauser Park im Kreis Esslingen ist teilweise kein Durchkommen mehr gewesen. Der Veranstalter kündigt für das kommende Jahr Konsequenzen an.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Ostfildern - Es hat sich herumgesprochen, welch ein außergewöhnliches und schönes Ereignis die „Flammenden Sterne“ sind. Immer mehr Menschen in der Region richten sogar ihre Urlaubspläne so aus, dass sie das dreitägige Feuerwerksspektakel im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park miterleben können.

 

Zwar bietet das riesige ehemalige Landesgartenschaugelände theoretisch auch Platz für noch mehr Besucher als jene 30 000 bis 35 000 Gäste, die am Samstag in den Ostfilderner Stadtteil geströmt sind. Doch in der Praxis, das räumt der Veranstalter Jürgen Wünsche offen ein, habe es sich gezeigt, dass es im Gelände kurz vor dem Feuerwerk und außerhalb bei der An- und Abreise zumindest zeitweise derart große Probleme gegeben habe, dass man im kommenden Jahr darauf reagieren müsse.

Rekordbesucherergebnis: mehr als 34000 Besucher

So sei das Gedränge auf den eigentlich als Rettungswegen markierten Pfaden kurz vor dem Beginn des Feuerwerks so groß gewesen, dass kaum noch ein Durchkommen möglich gewesen sei. Zudem hat es laut Angaben der Polizei mehr als zwei Stunden nach Veranstaltungsende gedauert, bis sich die Verkehrssituation um das Festivalgelände einigermaßen normalisiert habe.

Klar war schon vor der letzten Show des Disney-Chefpyrotechnikers Brad Cicotti gestern Abend – zu Redaktionsschluss war es noch nicht beendet –, dass die „Flammenden Sterne“ wieder mit einem Rekord-Besucherergebnis zu Ende gegangen sind. Bereits am Freitag schätzt Wünsche die Besucherzahl auf 14 000 Gäste. Am Sonntag dürften noch einmal 20 000 Feuerwerkfans dabei gewesen sein, um mitzuerleben, wer den Wettbewerb gewonnen hat.

Die Jury hatte dabei bereits am Freitag und Samstag eine nicht leichte Entscheidung zu treffen. Denn die italienischen Brüder Enrico und Benito Pagano und der japanische Pyrospezialist Toshigatsu Ogatsu zauberten zwei beeindruckende, dabei absolut unterschiedliche Shows in den Himmel über dem Scharnhauser Park: Die Italiener konzentrierten sich auf filigrane, sehr stimmungsvolle Bilder zu Musik von Andrea Bocelli, Queen und dem Hit aus dem aktuellen Bondfilm „Skyfall“. Einziger Vorwurf an sie: es gab kein richtiges Finale.

Die Italiener lieben es stimmungsvoll

Die Japaner hatten bei ihrem Feuerwerk – unter anderem mit Musik aus dem Film „Pina“ und dem Bolero – dagegen gleich vier fulminante Höhepunkte in ihre Show eingebaut, ließen aber die Präzision vermissen. Auch waren manche Übergänge eher beliebig.

Derweil machte sich Jürgen Wünsche schon Gedanken über die Zukunft. Nach dem Festival werde man alles noch einmal genau analysieren. Gut möglich, dass man in Zukunft die Zahl der Besucher begrenze. Dazu müsse man das Kartenverkaufssystem umstellen. Denn wer bisher eine Tageskarte erwarb, hatte die freie Wahl, an welchem Tag er bei den „Flammenden Sternen“ dabei sein wollte. In Zukunft werde man wohl nicht darum herumkommen, bindende Karten für die einzelnen Tage auszugeben. So ließen sich die Publikumsströme besser lenken.