Keine nennenswerten Zwischenfälle, mehr Besucher als je zuvor und ein spektakuläres Feuerwerk: Die zehnte Ausgabe der Flammenden Sterne in Ostfildern ist ein voller Erfolg.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Ostfildern - Bei Demonstrationen ist es üblich, dass die Organisatoren oft mehr Besucher angeben, als die Polizei zählt. Bei den „Flammenden Sternen“ ist es umgekehrt. Während der Veranstalter Jürgen Wünsche am Sonntag von zusammen rund 40 000 zahlenden Besuchern an den ersten beiden Tagen des Feuerwerkfestivals im Scharnhauser Park in Ostfildern (Kreis Esslingen) sprach, von denen 12 000 bis 15 000 am Freitag das britische Feuerwerk gesehen hätten, geht die Esslinger Polizei davon aus, dass allein am Samstag 40 000 zahlende Besucher den spanischen Beitrag gesehen haben. Weitere 20 000 Besucher hätten an diesem Abend als nicht zahlende Zaungäste das explosive Spektakel in der lauen Sommernacht mitverfolgt.

 

Egal, wer nun am Ende recht haben mag: Schon am Sonntag stand fest, dass sowohl der Freitag als auch der Samstag die besucherstärksten in der zehnjährigen Geschichte der „Flammenden Sterne“ gewesen sind. Für das abschließende Feuerwerk des vierfachen Wettbewerbsiegers, des deutschen Pyrotechnikers Joachim Berner erwartet Wünsche noch einmal knapp 20 000 Besucher.

Längere Staus nicht vermeiden

Mittlerweile haben sich aber alle Verantwortlichen auf die dreitägige Ausnahmesituation rund um den Scharnhauser Park eingestellt. Zwar lassen sich nach dem Feuerwerk längere Staus nicht vermeiden. Aber das weiter verfeinerte Verkehrslenkungskonzept ermöglicht, dass die An- und Abfahrt in relativ geordneten Bahnen vonstattengeht. Die Bilanz der Polizei: es gab keine nennenswerten Vorfälle.

Nennenswert war dagegen das, was die britischen Pain Fireworks am Freitag und der Spanier Ricardo Caballer am Samstag in den Nachthimmel über Ostfildern zauberten. Zu sehen waren zwei unterschiedliche Ansätze. Die Briten zündeten ein Wohlfühlfeuerwerk zu einer bunten Musikmischung – von „Harry Potter“-Filmmusik über die Olympia-Hymne „Chariots of Fire“ bis zu Orffs „Carmina Burana“. Das hatte zwar einen hohen emotionalen Wert, die Briten legten aber wenig Wert auf eine Verbindung von Feuerwerk und Musik.

Präzision

Der gewaltigen Ballerei von Ricardo Caballer am Samstag war dagegen in jedem seiner unzähligen Schüsse anzumerken, dass er unbedingt zum dritten Mal den Siegerpokal mit nach Hause nehmen wollte. Dabei war es zwar faszinierend, mit welcher Präzision er seine Bilder zu vorrangig klassischen spanischen Klängen in den Himmel zeichnete. Allerdings fehlte dieser bombastischen Knallerei ein wenig die Lockerheit, die den Vorabend ausgezeichnet hatte. Angesichts solch unterschiedlicher Feuerwerke ist die Jury nicht zu beneiden.

Abgefallen ist gegen diese beiden Spektakel das groß angekündigte neue Vorprogramm im Jubiläumsjahr. Auch mit der monotonen und viel zu langen Lasershow hat Jürgen Wünsche noch keine optimale Lösung zur Einstimmung der zahlreichen Besucher auf die Feuerwerke gefunden.