Wegen eines Bombenfunds mussten rund 1000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Polizei zieht nach der Räumungs- und Entschärfungsaktion Bilanz.

Stuttgart - Nach der Entschärfung einer Fliegerbombe in Stuttgart-Nord am Mittwoch hat die Stuttgarter Polizei am Donnerstag eine positive Bilanz gezogen.

 

"Aus unserer Sicht lief alles recht gut", sagte Sprecher Thomas Geiger. In einem Umkreis von 350 Metern um den Fundort, am Fuß eines Bahndamms im Bereich Nordbahnhof, mussten Menschen ihre Häuser verlassen. Das habe insgesamt alles gut geklappt - obwohl sich einige zunächst weigerten, ihre Wohnungen zu verlassen. "Solche Leute gibt es immer, aber die müssen dann eben überzeugt werden", so Geiger. Wenn gar nichts helfe, liegt der Polizei in solch einem Fall eine Verfügung der Stadt Stuttgart vor, die die Betroffenen zwingt, ihre Häuser zu verlassen.

Räumung lief gut

Mehr als 100 Beamte der Landespolizei waren anlässlich des Bombenfundes im Einsatz. Nach der Alarmierung gegen 14 Uhr waren die Polizisten zunächst damit befasst, den Bereich um den Fundort abzusperren. Der S-Bahn-Verkehr wurde eingestellt. Dann wurde ein Kindergarten, der sich direkt gegenüber des Fundortes befindet, geräumt. Rund 250 Kinder wurden im nahen Ufa-Palast untergebracht und mit gratis Popcorn und einer "Heidi"-Vorstellung versorgt. Allgemein wurde die Bevölkerung wurde über die sozialen Netzwerke über die Maßnahmen informiert. Dann begannen die Beamten, von Haus zu Haus zu gehen und die Gebäude zu räumen.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) wurde benachrichtigt, von dem schließlich zwei Delaborierer eintrafen. "Die Gefahr war laut den Experten nicht akut", sagt Polizeisprecher Thomas Geiger. "Aber die Bombe musste sofort entschärft werden." Um 18.11 Uhr begannen die Experten vom KMBD, den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärfen - rund 25 Minuten später war der Sprengkörper entschärft. "Die Bombe wurde dann auf einen Lkw geladen und abtransportiert", sagte Polizeisprecher Geiger. Gegen 19 Uhr konnten die Menschen wieder zurück in ihre Häuser.

"Es werden ja öfters Fliegerbomben gefunden", sagte Thomas Geiger, der selbst im November 2014 bei der Entschärfung einer 500-Kilogramm-Bombe im Stuttgarter Westen vor Ort war. "Damals dauerte die Räumung auch viel länger als am Mittwoch", so Geiger. Im Westen mussten nach dem Fund mehrere tausend Menschen Wohnungen und Büros räumen. Die Entschärfung dauerte ebenfalls gerade einmal rund 20 Minuten.