Zum Speichern von Daten werden Disketten kaum noch genutzt. Verwenden lässt sich das alte Speichermedium dennoch - als Musikinstrument. Hörproben gefällig?

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Stuttgart - Wer durch die Einkaufsstraßen dieser Welt schlendert, trifft früher oder später fast zwangsläufig auf sie: Straßenmusiker, denen es offenbar nicht reicht, ein herkömmliches Instrument zu spielen. Nein, diese Typen greifen zu wesentlich rudimentäreren, meist selbst zusammengebastelten Vorrichtungen mit denen sie Musik machen.

 

Da gibt es zum Beispiel den „Pipe Guy“, der mit einer Konstruktion aus PVC-Rohren und einem Paar Flip-Flops ein wahres Medley-Feuerwerk bekannter Hits abfackelt; oder einen Typ, dem ein Paar Eimer und der Boden einer Fußgängerzone reicht, um seine Drummer-Fähigkeiten voll zu entfalten.

Eine solch archaische Form von Musik hat auch in der Welt der Technik Einzug gehalten. „Floppy Music“ nennt sich die Kunstform, bei der mit Hilfe von Disketten und den zugehörigen Laufwerken Musik gemacht wird. Der Name leitet sich vom englischen Wort für Diskette, Floppy Disc, ab.

Mit Hilfe der alten Speichermedien werden Hits sowie Titelsongs von Filmen und Serien ein neuer Anstrich verpasst. Und das Beste: Floppy Music kann eigentlich jeder machen, der ein wenig Technik-Sachverstand mitbringt. Im Internet findet sich ein ganzer Haufen von Anleitungen, die zeigen, wie man das alte, wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr genutzte Laufwerk mit dem PC verbinden muss, und anschließend ansteuern kann. Dabei gilt: je mehr Laufwerke zur Verfügung stehen, desto kompliziertere Beats können produziert werden.

Zwar klingt der Sound etwas hölzern und im Vergleich zur Floppy Music ist sogar die Soundkulisse eines Commodore 64 ein wahrer Ohrenschmaus – doch Nerds und Musikfans erfreuen sich reihenweise an der Idee, was die vielen Werke auf der Videoplattform Youtube unterstreichen.

Eine besonders beeindruckende Sammlung an Floppy Music hat der Youtube-Kanal von MrSolidSnake745 zu bieten. Hier einige Beispiele:

Design- und Kreativwettbewerb "Speichern unter...?"

Die Stuttgarter Zeitung und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart suchen in einem Wettbewerb ein neues Speichersymbol anstelle der Diskette. Der Wettbewerb erhebt nicht den Anspruch, das Icon in Computerprogrammen zu ersetzen. Vielmehr dient er als Anlass, sich mit den Veränderungen in den Bereichen der Datenspeicherung und Benutzerfreundlichkeit auseinanderzusetzen.

Mitmachen lohnt sich: die StZ und die WRS schreiben mehrere Geld- und Sachpreise für die besten Entwürfe aus. Alle Infos zum Wettbewerb gibt es unter speichern-unter.net. Artikel zum Thema finden Sie hier.