VfB-Torhüter Florian Müller glänzt in Leipzig in der ersten Hälfte – und ist dann bei den Gegentoren weitgehend machtlos. Jetzt geht es gegen den Ex-Club SC Freiburg.

Leipzig - Es ging wunderbar los für Florian Müller in Leipzig. 38 Minuten lang hielt der neue VfB-Keeper alles, was da auf seinen Kasten kam, und das war viel. Mehrfach zeichnete sich Müller gegen die bärenstarken Bullen aus, mehrfach glänzte er. Mehrfach hielt er die berühmte Null. Dann ging alles ganz schnell.

 

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Nach 52 Minuten stand es 3:0 für die Leipziger – und zumindest beim Tor zum 0:2, als er etwas zu zögerlich aus dem Kasten kam und so Emil Forsberg nicht mehr aufhalten konnte, hatte der neue Mann zwischen den Pfosten zumindest eine Teilschuld.

Viel passiert also ist aus Müllers Sicht bei seinem ersten Auswärtsspiel in Diensten des VfB, viel mehr jedenfalls als noch zum Bundesliga-Auftakt am vergangenen Wochenende, als er beim 5:1 gegen Greuther Fürth weitgehend beschäftigungslos blieb.

Langweilig wird es beim VfB nie

Wenn man so will, setzte sich nun am Freitagabend in Leipzig also das fort, was Müller im Grunde schon den ganzen Sommer über erlebt: Es ist alles aufregend. Und langwellig wird es nie.

Denn statt sich mit dem VfB auf die Saison vorzubereiten, war der für fünf Millionen Euro verpflichtete Neuzugang vom FSV Mainz ja bei den Olympischen Spielen aktiv und hütete da das Tor der deutschen Elf. Nach dem Vorrunden-Aus absolvierte Müller nach seiner Rückkehr am 3. August sein erstes Training beim VfB – und saß dann in der Erstrundenpartie im Pokal beim BFC Dynamo auf der Bank. Dennoch gab es nie einen Zweifel an seinem Status als neue Nummer eins.

Er sei „nicht der extrovertierte Typ“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo über seinen neuen Schlussmann: „Aber er führt auf seine Art.“ Wie das so aussehen kann, das zeigte Müller mit seinen tollen Paraden in Hälfte eins in Leipzig. Später ärgerte ihn vor allem das frühe Gegentor in Hälfte zwei – knapp 16 Sekunden nach Wiederbeginn: „Da besprechen wir in der Pause etwas und nehmen uns etwas vor, und wenn es dann sofort klingelt, dann ist etwas schief gelaufen.“

Jetzt wartet der SC Freiburg

Davor aber lief es gut, zumindest aus Müllers Sicht. Mit seinen Paraden setzte er erste starke Zeichen – bei seinem Weg in die großen Fußstapfen seines Vorgängers Gregor Kobel. Der Schweizer, der für rund 15 Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselte, war in der vergangenen Saison eine der Stützen der jungen Stuttgarter Mannschaft.

Wie es gehen kann, einer neuen Mannschaft sofort zu helfen, das zeigte Müller jetzt zu Beginn des Spiels in Leipzig. Und das zeigte er auch schon in der vergangenen Saison, als er beim SC Freiburg, auf Leihbasis aus Mainz gekommen, den verletzten Mark Flekken vertrat – und nach kurzer gemeinsamer Vorbereitungszeit ebenfalls einen Kaltstart im Kreise des neuen Teams hinlegte.

Am nächsten Samstag kommt es nun in Stuttgart beim Landesduell zum Wiedersehen mit den Ex-Kollegen des SC Freiburg – die nach einem Jahr mit einem konstant starken Müller wissen, was der im Kasten so draufhat.

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