Zwei tragische Bootsunglücke an einem Tag: Vor den Küsten von Tunesien und der Türkei sind Dutzende Migranten ertrunken. Unter den Opfern waren viele Kinder.

Tunis - Bei zwei Bootsunglücken sind am Sonntag im Mittelmeer mehr als 50 Migranten ertrunken. Vor der Küste von Tunesien starben nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 47 Menschen, als ihr Boot vor der Küstenstadt Sfax sank. 68 Menschen seien gerettet worden.

 

Vor der türkischen Küste starben neun Flüchtlinge aus Syrien, unter ihnen sieben Kinder, als ihr Boot auf dem Weg nach Griechenland unterging. Das Flüchtlingsboot vor der tunesischen Küste sei leckgeschlagen und dann gesunken, sagte ein Überlebender dem Radiosender Mosaique FM. Nach seinen Angaben war das neun Meter lange Boot mit rund 180 Menschen überladen.

Folgenschwerstes Bootsunglück seit 2. Februar

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) war es das folgenschwerste Bootsunglück im Mittelmeer seit dem 2. Februar, als 90 Migranten vor der Küste Libyens ertranken. Beim Untergang des Flüchtlingsboots vor der türkischen Küste starben nach Medienangaben sieben Kinder im Alter zwischen drei und 14 Jahren sowie zwei Erwachsene. Sechs Menschen hätten überlebt, berichtete die Agentur Anadolu. Unter den Überlebenden seien die Eltern von fünf der getöteten Kinder.

Die Migranten hätten offenbar versucht, in der Nacht zu Sonntag in einem Schnellboot von der türkischen Provinz Antalya auf eine griechische Insel zu gelangen, berichteten türkische Medien. Nach IOM-Angaben sind seit Jahresbeginn mindestens 649 Flüchtlinge beim Versuch gestorben, über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Im vergangenen Jahr starben dabei mindestens 3771 Menschen.