Fazit: Fest oder befristet angestellt wurden insgesamt 157 Geflüchtete (Vorjahr: 18), eine Berufsausbildung oder ein duales Studium absolvieren derzeit 146 (38), weitere 105 befinden sich in einer Einstiegsqualifizierung zur Vorbereitung auf eine Ausbildung (110). Deutlich höher, bei 1139 (Vorjahr: 832), liegt die Zahl der Praktikanten. Das Ergebnis gibt zumindest einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt: Insgesamt hatten in Baden-Württemberg Ende 2016 rund 24 300 Personen aus den acht wichtigsten Herkunftsländern eine Arbeit, davon sind 17 650 sozialversicherungspflichtig und 6650 geringfügig beschäftigt. Nach Angaben des Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen ist inzwischen jeder fünfte beschäftigte Flüchtling in der Zeitarbeitsbranche tätig.

 

Allein bei den Handwerksbetrieben in der Region Stuttgart sind derzeit 232 junge Flüchtlinge in Ausbildung, dreimal mehr als vor Jahresfrist. „Die Integration kommt im regionalen Handwerk gut voran, sie braucht aber ihre Zeit“, erläuterte Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart. Der DGB hebt das Engagement vieler kleiner Betriebe ebenfalls hervor. Das gelte auch für Branchen, „in denen es (noch) Helferjobs gibt, die ohne große fachliche und sprachliche Kompetenzen ausgeübt werden können“; dazu zählen etwa das Reinigungsgewerbe, Logistik oder Gastronomie, wie Bärbel Mauch, zuständig für Migrations- und Integrationspolitik beim Gewerkschaftsbund im Land, sagte. Der Verdienst liege aber oft nur auf Mindestlohnniveau.

Bundesweit waren aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zufolge im Juni 149 000 Menschen aus den acht Hauptherkunftsländern (Iran, Irak, Pakistan, Syrien, Eritrea, Somalia, Afghanistan, Nigeria) beschäftigt – ein Anstieg von 51 Prozent gegenüber Juni 2016. Ihnen stehen 185 000 als arbeitslos gemeldete sowie 307 000 als arbeitssuchend gemeldete Menschen gegenüber. Letztere befinden sich in Sprach- und Integrationskursen sowie in anderen Vorbereitungsmaßnahmen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt.