Andere verweisen darauf, dass eine Räumung keine dauerhafte Lösung ist. Davon kann gerade Sarkozy ein Lied singen: In seiner Zeit als Innenminister schickte Paris Bulldozer, um das Lager von Sangatte ganz in der Nähe von Calais zu räumen - mit der Konsequenz, dass anschließend zahlreiche kleine „Dschungel“ in der Region entstanden.

 

Mehrere Hilfsorganisationen fürchten, dass die Regierung wieder nur auf Sicht fährt. In einem offenen Brief an Hollande schreiben sie: „Schon wieder eine kurzfristige Vision, die nichts für die Dutzenden Personen löst, die weiterhin jeden Tag in Calais eintreffen werden, für die Tausenden die jeden Tag die Konfliktgebiete verlassen und sich auf den Weg nach Europa machen.“

Und auch die Behörden scheinen zu fürchten, dass die Problematik so schnell nicht vom Tisch sein wird. Das nächste Puzzlestein im Bollwerk Calais wird schon gebaut. Vor ein paar Tagen haben die Arbeiten an einer Mauer begonnen, die einen weiteren Teil des Hafenzubringers abschirmen soll. Finanziert von London. Angesichts der anhaltenden internationalen Flüchtlingskrise müsse die Strategie für die kommenden Jahre gefestigt werden, so die örtliche Präfektur.