Lokales: Mathias Bury (ury)

Und in zwei Gebäuden des Bürgerhospitals, in denen früher die Psychiatrie beheimatet war, sind schon seit geraumer Zeit 220 Flüchtlinge untergebracht. In ihrer jüngsten Presseerklärung betont die Stadtverwaltung denn auch, dass man bei der Unterbringung von Flüchtlingen den Stuttgarter Weg verfolge. Dieser sieht vor, die Menschen möglichst dezentral unterzubringen in Gebäuden, die insgesamt nicht mehr als 250 Plätze haben.

 

„Ziemlich erschrocken“ über die neue Nachricht war Doris Trabelsi, die Leiterin des Fachdienstes Migration der Caritas, von dem die 220 Flüchtlinge betreut werden. Zum einen wegen der hohen Zahl von möglicherweise zusätzlichen 650 Flüchtlingen auf dem Gelände. „Die Frage ist, ab welcher Grenze solche Einrichtungen noch handhabbar sind“, erklärt Trabelsi. Und mit dem möglichen Einzug einer LEA in das ehemalige Hauptgebäude des Bürgerhospitals würde man „zwei verschiedene Systeme nebeneinander“ etablieren.

Während die Flüchtlinge in einer Erstaufnahmestelle nur einige Wochen verweilen sollen, wo sie unter anderem ärztlich untersucht werden und ihren Asylantrag stellen, bevor man sie im Land verteilt, ist die Betreuung nebenan auf eine längere Frist angelegt, dort gibt es Sprachkurse und andere Förderungen. Das werde Begehrlichkeiten und Unzufriedenheit bei den Neuankömmlingen wecken, befürchtet Doris Trabelsi, trennen aber werde man die beiden Bereiche nicht können. Und auch der Standort Stadtmitte habe für eine Erstaufnahmestelle nicht nur Vorteile. Trabelsi: „Ich habe da schon Bedenken.“