Im ehemaligen Schwesternwohnheim der Diakonissenanstalt an der Arthurstraße können bis 2019 Asylbewerber untergebracht werden. Die Stadt hat sich mit dem Eigentümer geeinigt.

Vaihingen - Ungeachtet des geplanten Verkaufs des ehemaligen Schwestern-Wohnheims an der Arthurstraße an die evangelische Landeskirche will die evangelische Diakonissenanstalt weiter mit der Stadt in der Frage der Flüchtlingsunterbringung zusammenarbeiten. „Wir haben den Mietvertrag im Januar um drei Jahre verlängert“, sagt Thomas Mayer, der Verwaltungsdirektor der Diakonissenanstalt. „Man weiß ja nicht, wo die Menschen sonst hinziehen sollen.“ Seit zweieinhalb Jahren leben in der Unterkunft stets an die 200 Flüchtlinge.

 

Auch die Stadt bestätigt die Verlängerung bis zum 31. Januar 2019. „Die Verhandlungen liefen gut, es konnte schnell eine Einigung gefunden werden“, sagt eine Sprecherin der Stadt. „Das war insofern wichtig, da das Haus voll belegt ist mit Flüchtlingen.“ Ohne eine Verlängerung des Mietvertrags hätten die Asylbewerber umziehen müssen. Dabei besteht derzeit ein Mangel an Unterkünften, weshalb stadtweit eine Reihe von neuen Heimen erst noch gebaut werden. Zudem laufe die Einrichtung „gut als Flüchtlingsunterkunft“.

Als im Jahr 2013 der zunehmende Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland schon ansatzweise zu erkennen war – auch wenn die hohen Zahlen von 2014 und 2015 längst noch nicht erreicht waren – suchte die Stadt händeringend nach Wohnraum für Asylbewerber. Großunterkünfte, die noch aus den 90er-Jahren stammten und damals vor allem Menschen aus dem zerfallenden Jugoslawien beherbergten, waren fast alle bereits wieder geschlossen worden.

Die Verwaltung wurde auf der Rohrer Höhe fündig, wo das 1967 erbaute Haus Hohenfried seit Jahren leer stand. Im Juli 2013 einigten sich die Stadt und die Diakonissenanstalt, ein Mietvertrag über zweieinhalb Jahre – also bis Januar 2016 – wurde unterzeichnet. Bereits kurze Zeit später zogen die ersten Bewohner an die Arthurstraße. In Rohr war damit das erste neue Heim zur Flüchtlingsunterbringung in Stuttgart entstanden. Viele weitere sollten folgen.

Recht schnell hagelte es Kritik von Seiten der Anwohner, denn das Areal an der Arthurstraße befindet sich mitten in einem Wohngebiet. Vor allem beklagten sich die Nachbarn über den Lärm, der immer abends aus dem Wohnheim zu ihnen drang. Sie setzten darauf, dass der Mietvertrag nicht verlängert würde. Dies hat sich nun erledigt.