Flüchtlinge, die in Stuttgart ihren Schulabschluss oder eine Ausbildung machen, erhalten zum Teil von der Stadt Leistungen in Bafög-Höhe. Ein Betroffener findet das ungerecht – und ist damit nicht alleine.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Seine erste Reaktion sei Wut gewesen, schildert Mohamad (Name geändert) die Gefühle, die der Bescheid des Sozialamts bei ihm ausgelöst habe. Das Schreiben besagt, dass die finanziellen Leistungen an ihn deutlich gekürzt werden. „Ich war sauer“, so der 20-jährige Afghane, der eine Berufsfachschule besucht und in einem Jahr die Mittlere Reife ablegen will, um einmal Fluglotse zu werden. Er kenne andere Flüchtlinge in seinem Alter, die gar nichts täten oder die lediglich einen Deutschkurs besuchten, sagt Mohamad, der mit Deutschen in einer Wohngemeinschaft wohnt. Er wolle sich integrieren, sagt der junge Mann. Nun fühlt er sich auf eine Art dafür bestraft.