Der Amtschef des Integrationsministeriums besichtigt demnächst die alte IBM-Zentrale, um zu prüfen, ob sich die Gebäude für eine Landeserstaufnahmestelle eignen. Stuttgart lehnt den Standort als Wohnheim für Flüchtlinge entschieden ab.

Stuttgart - Das Land kann sich offenbar im Grundsatz vorstellen, in der ehemaligen IBM-Zentrale in Vaihingen eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge einzurichten. Auf Anfrage teilte das Integrationsministerium am Montag mit, dass derzeit geprüft werde, ob sich das Eiermann-Areal eigne. Demnächst werde es auch einen Besichtigungstermin mit dem Amtschef des Integrationsministeriums, Wolf-Dietrich Hammann, geben, sagte ein Sprecher. Zuletzt hatte die Gemeinderatsfraktion Linke-SÖS-Plus gefordert, in den leer stehenden Gebäuden Flüchtlinge einzuquartieren.

 

Föll: Umbau in ein Wohnheim ist extrem teuer

Bürgermeister Michael Föll (CDU) betonte dagegen, dass Stuttgart kein Interesse daran habe, dort ein Wohnheim einzurichten. Das Areal komme aus mehreren Gründen dafür nicht in Frage. Der bauliche Zustand sei so schlecht, dass die Gebäude zunächst saniert und umgebaut werden müssten; so funktioniere die Heizung nicht, auch seien die sanitären Anlagen ungenügend. Grundsätzlich sei es aufwendig und langwierig, Büroräume in ein Wohnheim umzuwandeln, so Föll. Hinzu kämen baurechtliche Probleme und der Brandschutz. Ähnliche Schwierigkeiten dürften sich eigentlich auch für das Land stellen.

Im Übrigen würde ein großes Wohnheim für Flüchtlinge in der alten IBM-Zentrale bedeuten, dass sich Stuttgart vollständig von der bisherigen Strategie, die Menschen dezentral unterzubringen, verabschieden würde; das komme nicht in Frage. Der Hauptgläubiger für das Eiermann-Areal, die DG Hyp, sagte auf StZ-Anfrage, dass man das Gelände gar nicht vermieten könne, da man nicht Eigentümer sei. Dies ist noch immer der Immobilienfonds CB Richard Ellis SPE III, der aber insolvent und wohl in Auflösung begriffen ist.