Die Polizei hat ihren Großeinsatz in einer Flüchtlingsunterkunft in Ellwangen gerechtfertigt. Man können nicht die zulassen, dass ein rechtsfreier Raum entstünde, sagte der Polizeivizepräsident Bernhard Weber.

Ellwangen - Die Polizei hat ihren Großeinsatz in der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge (LEA) in Ellwangen als notwendig bezeichnet. „Wir hatten in der LEA Hinweise auf Strukturen, die behördliche Maßnahmen unterbinden wollen“, sagte Polizeivizepräsident Bernhard Weber am Donnerstag in Ellwangen.

 

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„Es besteht die Gefahr von einem rechtsfreiem Raum - das können und wollen wir nicht zulassen.“ Ein Ziel des Einsatzes sei gewesen, diese Strukturen aufzubrechen. Gegen zahlreiche Verdächtige werde vorgegangen, etwa wegen Drogenbesitzes oder Widerstands gegen die Polizei.

„Es gab keine Anzeichen, dass es so kommen wird“

Beim ersten Versuch, einen Mann aus Togo festzusetzen, habe es zu Wochenbeginn „eine Situation gegeben, wie man sie noch nie erlebt“ habe. „Es gab keine Anzeichen, dass es so kommen wird“, sagte Weber. Es habe „Gewaltszenarien“ gegeben. Die Kollegen hätten sehr überlegt gehandelt und entschieden, den Togoer dort zu lassen. Er sei den Polizisten sehr dankbar. „Ich weiß nicht, was sonst passiert wäre.“

Asylbewerber hatten wenige Tage zuvor in Ellwangen die Abschiebung eines Mannes aus dem westafrikanischen Kleinstaat Togo mit Gewalt verhindert. Die Polizei musste ihre Aktion abbrechen.