Gemeinderat Michael Hofbauer (CDU) fordert mehr Unterstützung
von Bund und Land.

Michael Hofbauer Foto: privat
Herr Hofbauer, warum haben Sie sich bei der Abstimmung über das neue Flüchtlingsheim enthalten?
Weil die Finanzierung allein bei der Stadt hängen bleibt. Es ist klar, dass die Unterbringung der Flüchtlinge eine Aufgabe für die Allgemeinheit ist. Deshalb kann es nicht sein, dass die Kommunen die Kosten für die Unterbringung zu 100 Prozent stemmen müssen. Es gab noch weitere Enthaltungen und Gegenstimmen. Es ist also bei einigen Kollegen im Rat ein Thema.
Was wäre Ihr Gegenvorschlag?
Es gab in den vergangenen zwei Jahren Aussagen von Bund und Land, dass sie die Kommunen unterstützen wollen – aber bisher ist es bei den Versprechen geblieben.
Was bräuchten Sie? Es gibt schon Zuschüsse.
Wir bräuchten mehr Unterstützung von Bund und Land für die Errichtung der Flüchtlingsunterkunft. Derzeit bekommt die Stadt 100 000 Euro pro Jahr. Bei Baukosten von mehr als drei Millionen Euro sind das gerade mal drei Prozent.
Wie bewerten Sie als Stadtrat die Integrationsarbeit der Stadtverwaltung?
Die Integration der Flüchtlinge ist eine große Aufgabe. Ich denke, die Stadtverwaltung macht da viel – wie sie es eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten stemmen kann. Wir haben gerade in Weil der Stadt auch viel Ehrenamt und einen regen Arbeitskreis Asyl. Aber das alles muss natürlich auch gesteuert und koordiniert werden, braucht also auch hauptamtliche Kräfte. Wir haben schon einen Integrationsbeauftragten, aber wenn da mehr Mittel da wären, könnte man noch mehr machen.
Wie diskutieren Sie das innerhalb der CDU?
Es gibt immer wieder Gespräche, ob es Kreisparteitage oder Besuche von Abgeordneten vor Ort sind. Clemens Binninger war immer ein guter Ansprechpartner, der sich eingesetzt hat. In anderen Bereichen haben wir in Weil der Stadt ja auch einiges an Zuschüssen bekommen, zuletzt für die Stadtmauer. Wir sind von unseren Abgeordneten nicht alleingelassen.